
Die TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Im Rahmen eines umfassenden Klimaschutzkonzepts strebt die Universität an, die Treibhausgasemissionen um 10 % zu senken. Dieses Engagement wird vom Prorektor für Nachhaltigkeit und Kommunikation, Professor Andreas Horsch, geleitet. Das Klimaschutzkonzept wird im Kontext des Projekts „Zukunftsforum Klimafreundliche Hochschulen (ZKH)“ entwickelt, das auf Innovationskraft und Mitwirkung aller Statusgruppen setzt.
Eine Projekt-Taskforce hat bereits einen Status-Quo-Bericht erstellt, wobei eine Stärken-Schwächen-Analyse für die Bereiche Lehre, Forschung, Transfer, Governance sowie Campus und Betrieb vorgenommen wurde. Um einen breiten Konsens zu fördern, wurden alle Statusgruppen zur Mithilfe aufgerufen. In einer digitalen Ideenbox gingen fast 150 Vorschläge ein, die sowohl kurze Stichworte als auch detaillierte Maßnahmenvorschläge beinhalteten. Diese Inputs sind nun die Grundlage für einen Katalog möglicher Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen.
Klimaschutzkonzept der Universität Marburg
Die Universität Marburg verfolgt ein ähnliches Ziel: Sie hat bereits 2019 ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, um eine CO2-neutrale Universität bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Nachhaltigkeit ist seit 2021 ein zentraler Bestandteil der Zielvereinbarungen im Hochschulpakt. Mit mehr als 120 Gebäuden und einer genutzten Fläche von etwa 450.000 m² stehen historische Bauwerke vor besonderen Herausforderungen, besonders im Hinblick auf den Denkmalschutz.
In diesem Kontext hat Marburg verschiedene Maßnahmen zur Ressourcenschonung ergriffen. Dazu gehören die Erfassung des Papierverbrauchs, die Reduzierung von Flugreisen sowie die verstärkte Nutzung der Bahn für Kurzstrecken. Die Universität verfolgt ein integriertes Ansatz in sechs Dimensionen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren:
- CO2-Monitoring und -Bilanzierung: Kontinuierliche Erfassung des CO2-Ausstoßes und Veröffentlichung der Ergebnisse.
- CO2-bewusste Bauplanung: Sanierungen und Neubauten im Hochschulbauprogramm HEUREKA sollen Energieverbrauch und Emissionen um mindestens 50 % senken.
- CO2-minimierende Beschaffungsprozesse: Berücksichtigung der CO2-Emissionen bei der Anschaffung neuer Geräte.
- CO2-Reduktion durch Verhaltensänderung: Sensibilisierung der Nutzer für CO2-Emissionen und Einsparmöglichkeiten.
- Systemische Strategien der CO2-Reduktion: Förderung digitaler Formate in Lehre und Dienstreisen.
- Know-How-Austausch und Best-Practice-Lernen: Kooperation mit anderen Hochschulen zur Verbesserung der CO2-Bilanz.
Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2023.
Umfangreiche Initiativen für nachhaltige Entwicklung
Die Bemühungen der Hochschulen spiegeln sich auch in den nationalen Programmen wider. Das BMBF-Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ verfolgt einen systemorientierten Ansatz, um innovative Lösungen für Nachhaltigkeitsherausforderungen zu entwickeln. Ziel ist es, Entscheidungsgrundlagen für zukunftsorientiertes Handeln zu schaffen. Im Rahmen des UNESCO-Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE 2030) wird eine Roadmap zur Umsetzung vorgelegt.
Zusätzlich wird von der Bundesregierung in jeder Legislaturperiode ein Bericht zur Bildung für nachhaltige Entwicklung vorgelegt, der die Fortschritte und Herausforderungen der letzten Jahre analysiert. Der aktuelle Bericht untersucht die Fortschritte von 2017 bis 2021 und beleuchtet die Maßnahmen zur Umsetzung von BNE auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.
Die Universitäten Freiberg und Marburg zeigen mit ihren Initiativen, dass sie aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen und den Herausforderungen des Klimawandels mit konkreten Maßnahmen begegnen.
Für weitere Details zur TU Bergakademie Freiberg besuchen Sie bitte TU Freiberg. Informationen über die Universität Marburg und ihr Klimaschutzkonzept finden Sie unter uni-marburg.de. Für einen tiefergehenden Kontext bezüglich der Nachhaltigkeit in der Hochschulbildung besuchen Sie bildungsserver.de.