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Ukrainische Frauen im Krieg: Starke Heldinnen zwischen Krise und Wandel

Am 26. Mai 2025 beginnt an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ein neues Kapitel in der Forschung zu ukrainebezogenen Themen. Der Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien (KIU) hat neun Fellows aus verschiedenen Ländern, darunter Estland, Litauen, die USA, Frankreich und die Ukraine, ausgewählt. Diese Fellows arbeiten bis Ende Juli an Themen, die sich unter dem Schwerpunkt „Ukrainische Perspektiven in Europa“ bewegen. Die interdisziplinäre Herangehensweise umfasst juristische, historische, politikwissenschaftliche und philosophische Perspektiven, wie europa-uni.de berichtet.

Ein zentrales Element des Programms sind die KIU Lunch Lectures, die mittwochs um 13:00 Uhr stattfinden. Hier präsentieren die Fellows ihre ersten Forschungsergebnisse. Besonders hervorzuheben sind die Vorträge von Dr. Liudmyla Pidkuimukha, die am 11. Juni das Thema „Language ideologies in Ukraine: legacies, disruptions, and new directions“ behandelt, sowie von Michael Dobbins, der am 9. Juli über die Mobilisierung von Interessengruppen in der Ukraine referieren wird. Die Vorträge finden im Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Raum 102, statt, während der wöchentliche KIU Open Lunch dienstags in der Mensa der Viadrina veranstaltet wird. Das KIU-Projekt wird bis März 2028 vom DAAD gefördert und beinhaltet Partnerschaften mit Einrichtungen wie der Humboldt-Universität zu Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Die humanitäre Krise in der Ukraine

Seit dem Beginn der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 verschärfen sich die humanitären Krisen. Diese Situation hat zu fast 13.000 Toten und über 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen geführt.

Am 24. Februar 2022 begann eine großangelegte Invasion, die rund 7,6 Millionen Ukrainern zur Flucht ins Ausland führte. Unter diesen Flüchtlingen sind überwiegend Frauen und Kinder, während die mobilisierungsfähigen Männer in der Ukraine bleiben müssen. Laut bpb.de spielen die Frauen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der als katastrophal beschriebenen humanitären Lage, investieren unermüdlich Zeit und Energie in die Versorgung ihrer Familien und die Organisation von Bildung.

In den besetzten Gebieten sind ukrainische Frauen leider auch Opfer sexualisierter Gewalt durch russische Soldaten. Diese systematischen Menschenrechtsverletzungen treffen sie in besonderem Maße, während die humanitäre Lage sich weiter zuspitzt. Mangelnde medizinische Versorgung, Nahrungsmittelknappheit und der Zusammenbruch von Infrastruktur kennzeichnen die aktuelle Realität. Viele flüchtende Frauen, die häufig gut ausgebildet sind, sehen sich mit sprachlichen und sozialen Barrieren konfrontiert, die den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren.

Veränderte Rollenverteilungen und Herausforderungen

Der Krieg hat jedoch auch zu veränderten Rollenverteilungen in der Gesellschaft geführt. Laut tagesschau.de engagieren sich ukrainische Frauen zunehmend in traditionally male-dominated fields, einschließlich des Militärs, wo Frauen bereits etwa ein Fünftel der Streitkräfte ausmachen, mit rund 50.000 Angestellten, von denen 38.000 Soldatinnen sind. Diese Entwicklung hat positive Auswirkungen auf die Gendergleichheit innerhalb der Armee und in anderen Berufsfeldern.

Die Organisation „Frauenmarsch“ in Kiew steht exemplarisch für das Engagement ukrainischer Frauen. Diese Gruppe leistet humanitäre Hilfe und hat sich trotz der Sicherheitslage dazu entschlossen, ihre Arbeit fortzusetzen. Sie versorgt Bedürftige mit grundlegenden Hygieneartikeln. Darüber hinaus hat der 14. Oktober nun den Status eines „Tags des Verteidigers und der Verteidigerin der Ukraine“, um die Rolle von Frauen im Militär zu honorieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass Frauen nicht nur gefordert werden, sondern auch die Stärke entwickeln. Olena Bykowa von „Frauenmarsch“ betont, dass der Krieg Frauen motiviert, ihre eigene Kraft zu entdecken und sich gegenseitig zu unterstützen. Dies könnte eine grundlegende Veränderung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Geschlechterrollen bedeuten, die im Kontext des Ukrainekrieges zunehmend sichtbar wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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