Uljana Wolf enthüllt die Magie des poetischen Übersetzens!

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Uljana Wolf diskutiert poetisches Übersetzen und Mehrsprachigkeit in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ vom 4.08.2025.

Uljana Wolf diskutiert poetisches Übersetzen und Mehrsprachigkeit in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ vom 4.08.2025.
Uljana Wolf diskutiert poetisches Übersetzen und Mehrsprachigkeit in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ vom 4.08.2025.

Uljana Wolf enthüllt die Magie des poetischen Übersetzens!

Uljana Wolf, eine angesehene Lyrikerin und Übersetzerin, behandelt in ihrem neuesten Artikel in Forschung Frankfurt die Herausforderungen und Chancen des poetischen Übersetzens. Die Ausgabe mit dem Titel „Sprache. Wir verstehen uns!“ setzt sich nicht nur mit der Theorie des Übersetzens auseinander, sondern ordnet diese auch in einen kulturellen Kontext ein. Wolf verknüpft ihre Überlegungen mit dem Stummfilmstar Buster Keaton und dessen Film „The Ballonatic“, was einen faszinierenden Ansatz zur Erklärung des Übersetzungsprozesses darstellt.

Wolf betont, dass der Weg zum Übersetzen nicht im wortgetreuen Entschlüsseln beginnt, sondern vielmehr im Nonverstehen, das den kreativen Prozess anstößt. Dieser Prozess umfasst das Auseinandernehmen, Neu-Zusammensetzen und anders Verstehen von Texten, was zu einem „zweiten Körper“ des Gedichts führt. Dieser Körper schließt Klang, Rhythmus und Mehrsprachigkeit ein und eröffnet neue Perspektiven auf die zugrunde liegenden Texte.

Einblicke in Wolfs Werk und Hintergründe

Die Schriftstellerin, die 1979 in Ostberlin geboren wurde, hat einen facettenreichen literarischen Werdegang vorzuweisen. Nach Stationen in Berlin und New York kehrte sie 2018 in ihre Heimat zurück. Neben der Lyrik hat Wolf an zahlreichen Übersetzungen aus dem Englischen, Polnischen und Belorussischen gearbeitet. Ihr Essay „etymologischer gossip“ wurde 2021 mit dem Leipziger Buchmesse nonfiction prize ausgezeichnet.

Ihr Debüt-Dichtungsband „kochanie, today i bought bread“ wird im Oktober 2023 in englischer Übersetzung von Greg Nissan veröffentlicht. Schon als Kind schrieb Wolf Gedichte, die von Reimen geprägt waren. Im Laufe der Jahre verschob sie ihren Fokus auf Wortspiele und linguistische Erkundungen. Sie beschreibt die Beziehung zu ihrer Muttersprache Deutsch als ambivalent, beeinflusst durch ihre Erfahrungen zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen.

Wolf thematisiert die komplexen Formen mehrsprachigen Schreibens in der gegenwärtigen Literatur und stellt fest, dass dies in der Germanistik bislang oft stiefmütterlich behandelt wurde. Insbesondere Autorinnen wie Herta Müller und Emine Sevgi Özdamar tragen dazu bei, die Diskussion über Mehrsprachigkeit in literaturwissenschaftliche Kontexte einzubetten – ein Aspekt, der in der neuen Forschung seit der Jahrtausendwende zunehmend an Bedeutung gewinnt, wie auch Academia.edu bestätigt.

Schlussfolgerungen und aktuelle Themen

In ihrem Artikel in Forschung Frankfurt deutet Wolf darauf hin, dass Mehrsprachigkeit in der Literatur über ästhetische Aufbereitungen hinausgeht – sie stellt eine fundamentale Verbindung zu Themen wie Identität, Alterität und interkulturellem Dialog her. Weitere Themen der Fachzeitschrift befassen sich mit dem Spracherwerb bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern, der Rolle von Mimik und Gestik und den sprachgeschichtlichen Verknüpfungen europäischer Sprachen.

Wolfs Überlegungen zur Mehrsprachigkeit und ihrer Bedeutung für die literarische Übersetzung eröffnen nicht nur neue Perspektiven auf bestehende Werke, sondern fordern auch eine Neudefinition von Sprache und Identität. Ihre Arbeiten laden dazu ein, über die festgefügten Grenzen der Sprache hinauszudenken und die kreativen Möglichkeiten zu entdecken, die sich aus dem Übersetzen zwischen den Sprachen ergeben.