
Am 15. Mai 2025 empfing die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) eine illustre Delegation von elf UN-Botschafterinnen und -Botschaftern, die aus verschiedenen Regionen wie Afrika, Asien und Südamerika stammten. Der Besuch fand im Rahmen eines Programms statt, das von der deutschen Botschafterin und ständigen Vertreterin bei den Vereinten Nationen, Antje Leendertse, begleitet wurde. An diesem Tag erhielten die Diplomaten Einblicke in die aktuelle Forschung und die Studiengänge der Universität, die auf internationale Themen und Friedenssicherung fokussieren.
Die Eröffnungsansprache hielt Professor Isabelle Deflers, Vizepräsidentin für Internationalisierung und Diversität an der UniBw M. Sie stellte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und der universitären Forschung für die globale Friedenssicherung heraus, die im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen steht. Die Botschafter hatten außerdem die Möglichkeit, sich mit Studierenden und Fakultätsmitgliedern auszutauschen und das Potenzial der Universität für die internationale Politik zu erkunden.
Forschung zu internationalen Herausforderungen
Eine Highlight des Programms war die Führung über den Campus, die von Martin Welz, Professor für Vergleichende Politische Kulturforschung, geleitet wurde. Während dieser machten die Botschafter Bekanntschaft mit dem jungen Studiengang Kulturwissenschaften, der sich speziell mit der Region Nordafrika befasst. Diese akademische Ausrichtung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der globalen politischen Landschaft, die von den Herausforderungen eines dynamischen internationalen Umfelds geprägt ist.
Des Weiteren besuchten die Botschafter das Labor eines weiteren Professors, Peter Stütz, der für seine innovative Arbeit im Bereich Aeronautical Engineering bekannt ist. Dort wurde Forschungsarbeit im Rahmen des europäischen GENIUS-Projekts präsentiert, welches sich mit der Entwicklung von Sensoroptiken für Drohnen beschäftigt. Diese Technologie hat das Potenzial, Landminen und Blindgänger effizienter zu erkennen, was für die Sicherheitslage in vielen Konfliktregionen von entscheidender Bedeutung ist.
Abschlussdiskussion über Friedenssicherung
Der Besuch wurde mit einer abschließenden Diskussion über die Rolle Deutschlands in der internationalen Friedenssicherung beendet. Diese Thematik ist auch im Rahmen der erarbeiteten Prinzipien der Vereinten Nationen von zentraler Bedeutung. Die Charta der Vereinten Nationen hebt die Notwendigkeit kollektiver Aktionen zur Verhütung von Kriegen und Gewalt hervor. Kollektive Sicherheit, wie sie in der Charta verankert ist, fordert Staaten dazu auf, nationale Interessen zum Wohle des Weltfriedens zurückzustellen.
Der Sicherheitsrat der UN trägt eine Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens. In der Vergangenheit waren die Maßnahmen jedoch oft durch geopolitische Spannungen, wie den Ost-West-Konflikt, gehemmt. Trotzdem versuchen die UN, durch Beobachtungsmissionen und Friedenstruppen, die sogenannten Blauhelme, aktiv in Konfliktherde einzugreifen und Frieden zu stiften. Diese Form der Friedenssicherung hat sich entwickelt, um den vielschichtigen Herausforderungen der globalen Sicherheit gerecht zu werden und bleibt ein zentraler Bestandteil der internationalen Ordnung.
Insgesamt war der Besuch der UN-Botschafter an der Universität der Bundeswehr München ein bedeutender Schritt zur Förderung des Dialogs über globale Sicherheitsfragen und die Rolle der Hochschulbildung in der internationalen Politik. Die UniBw M zeigt sich damit als wichtiger Partner für die UN und andere internationale Organisationen, die sich mit Fragestellungen der Friedenssicherung und der internationalen Zusammenarbeit auseinandersetzen.