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Ungeklärte Morde: NSU-Terrorismus in Hamburg droht zur Cold Case zu werden!

Am heutigen Tag, dem 9. März 2025, wird erneut auf die schwere Bürde der NSU-Mordserie erinnert, die von der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verübt wurde. Diese Mordserie, die zwischen 2000 und 2006 neun rassistisch motivierte Morde an Männern mit Migrationshintergrund umfasst, bleibt ein drängendes Thema in Deutschland. Bislang wurden 15 politische Untersuchungsausschüsse ins Leben gerufen, um die Hintergründe dieser Taten zu beleuchten, doch viele Fragen sind nach wie vor offen. Insbesondere der erschreckende Mord an Süleyman Taşköprü, der am 27. Juni 2001 in Hamburg-Bahrenfeld getötet wurde, erfordert eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung.
Die hamburgische Bürgerschaft hat ein Forschungsteam beauftragt, das diesem Fall nachgeht. Die beteiligten Wissenschaftler sind Dr. Constantin Goschler von der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Daniela Hunold von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy von der Universität Bielefeld und Dr. Wolfgang Seibel von der Universität Konstanz. Ziel dieses interdisziplinären Projekts ist die Erstellung eines unabhängigen Gutachtens zu den Ursachen und Folgen des Ermittlungsversagens bei der Aufklärung des Mordes.

Der Mord an Süleyman Taşköprü

Süleyman Taşköprü wurde am 20. März 1970 in Afyonkarahisar geboren und floh im Alter von 11 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er führte gemeinsam mit seinem Vater einen Lebensmittelladen. Am 27. Juni 2001 wurde er brutal in seinem Geschäft umgebracht, als zwei Täter ihn mit Schüssen aus einer Ceska-Pistole und einer Bruni-Pistole töteten. Die Tat ereignete sich gegen 11 Uhr, und Taşköprü hinterließ seine Familie, darunter eine dreijährige Tochter. Sein Vater fand ihn schwer verletzt und berichtete der Polizei von Deutschen als mutmaßlichen Tätern im Alter zwischen 25 und 30 Jahren.
Ursprünglich konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Bereich organisierte Kriminalität und vermuteten, dass Taşköprü in das Hamburger Rotlichtmilieu verwickelt war. Dieser initiale Verdacht führte zu einer erheblichen Fehleinschätzung, die erst Jahre später kritisch hinterfragt wurde.

Öffentliche Erinnerung und Entschuldigung

Die Stadt Hamburg war die erste in Deutschland, die eine Straße nach einem NSU-Opfer benannte. Die Taşköprüstraße ist ein Symbol für das Gedenken an die Opfer. Zudem wurde 2012 ein Gedenkstein aus zwei Basaltstelen errichtet, dessen Inschrift die verabscheuungswürdige Natur der NSU-Morde beschreibt. Im Jahr 2018 entschuldigte sich die Hamburgische Bürgerschaft bei der Familie Taşköprü für die fehlerhaften Ermittlungen und die damit verbundenen Ängste und den Verlust der Glaubwürdigkeit. Ein Antrag auf einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss wurde jedoch im Frühjahr 2023 abgelehnt, was auf die anhaltenden Spannungen in der Stadt hinweist.
Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Taten zielt darauf ab, die Archive zu öffnen und die Versäumnisse der vergangenen Ermittlungen zu analysieren.

Diese Auseinandersetzung mit der NSU-Mordserie und dem Fall von Süleyman Taşköprü stellt nicht nur eine Forderung nach Gerechtigkeit dar, sondern erinnert auch an die dringende Notwendigkeit, rassistisch motivierte Gewalt zu bekämpfen und die gesellschaftliche Verantwortung für die Aufklärung solch brutaler Taten zu übernehmen. Die Stimmen der Angehörigen der Opfer, die eine sachgerechte und ehrliche Aufarbeitung der Geschehnisse fordern, sollten gehört werden, um Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen.

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Beste Referenz
news.rub.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
de.wikipedia.org

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