Allgemein

Ungenaue Wahrscheinlichkeiten: Bielefeld wird zum Treffpunkt der Forschung!

Der Umgang mit komplexen Unsicherheiten ist ein zentrales Thema in verschiedenen Disziplinen, das bei der bevorstehenden ISIPTA 2025, dem International Symposium on Imprecise Probabilities: Theories and Applications, im Fokus steht. Diese bedeutende Veranstaltung findet vom 15. bis 18. Juli 2025 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld statt. Die Konferenz wird von Professor Dr. Frank Riedel von der Universität Bielefeld sowie Professor Jasper de Bock von der Universität Gent und Professor Dr. Max Nendel von der Universität Waterloo, der zuvor an der Universität Bielefeld tätig war, organisiert. [aktuell.uni-bielefeld.de] berichtet, dass die Konferenz eine Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit bietet, um gemeinsame Lösungsansätze für die Herausforderungen im Umgang mit Unsicherheiten zu entwickeln.

Zu den angestrebten Themenbereichen gehören Wirtschaft, Finanzen, Ingenieurwesen, Informatik und Mathematik. Die Diskussionen werden sich auf die Theorie der ungenauen Wahrscheinlichkeiten konzentrieren, ein Konzept, das sich auf Wahrscheinlichkeiten bezieht, die schwer zu definieren sind, und dessen Ursprünge bis zu George Boole im 19. Jahrhundert zurückreichen. Diese Theorie ist nicht nur für die akademische Gemeinschaft von Bedeutung; auch praktische Anwendungen in der Analyse von Modellunsicherheiten, der Preisbildung von Vermögenswerten und der Sicherheitstechnik werden beleuchtet. Die Teilnahme von etwa 85 Forschenden aus aller Welt wird erwartet, was den interdisziplinären Austausch zwischen den Sozial-, Natur- und Technikwissenschaften fördern soll.

Theorie und Praxis der ungenauen Wahrscheinlichkeiten

Ungenaue Wahrscheinlichkeiten bieten mathematische und statistische Modelle, die es ermöglichen, Chancen oder Unsicherheiten quantifizieren, ohne dass exakte Wahrscheinlichkeiten angegeben werden müssen. Themen, die auf der ISIPTA 2025 behandelt werden, umfassen verschiedene Aspekte ungenauer Wahrscheinlichkeiten wie:

  • Mengen von Wahrscheinlichkeitsmaßen
  • Partielle Präferenzordnungen
  • Spieltheoretische Wahrscheinlichkeiten
  • Wahlfunktionen
  • Intervallwahrscheinlichkeiten
  • Risikomaße
  • Nichtlineare Erwartungen
  • Glaubensfunktionen
  • Möglichkeitstheorie

Das Symposium wird von der Society for Imprecise Probability: Theories and Applications organisiert und findet seit 1999 alle zwei Jahre statt. Diese biennalen Konferenzen sind entscheidend für den Austausch über aktuelle Entwicklungen im Bereich ungenauer Wahrscheinlichkeiten und fördern eine offene Umgebung, in der neue Ideen diskutiert werden können, ohne dass parallele Sitzungen angeboten werden. Jedes akzeptierte Papier wird sowohl in einer Plenarsitzung als auch in einer Postersitzung präsentiert, wobei auch laufende Forschungen oder vorläufige Ergebnisse präsentiert werden können.

Herausforderungen der modernen Produktentwicklung

Ein weiterer Aspekt, der in den Diskussionen um Unsicherheiten berücksichtigt werden muss, ist die moderne Produktentwicklung. Dabei spielen Simulationen eine entscheidende Rolle für die optimale Auslegung und Dimensionierung in der Konzeptionsphase. Laut [itm.uni-stuttgart.de] ermöglicht die Leistungsfähigkeit moderner Computer schnellere Lösungen für komplexe Probleme, was jedoch zu einer Zunahme der Simulationsgenauigkeit führen kann, die den realen Bedingungen nicht immer gerecht wird.

Unsicherheiten in diesen Modellen lassen sich in aleatorische und epistemische Kategorien unterteilen. Aleatorische Unsicherheiten sind zufällige Schwankungen, während epistemische Unsicherheiten aus unzureichendem Wissen über mathematische Modelle resultieren. In diesem Zusammenhang bietet die Möglichkeitstheorie ein Konzept zur Analyse von Systemen, das mit unsicheren Modellparametern arbeitet, ohne dass die Ungewissheit außer Acht gelassen wird.

Die ISIPTA 2025 bietet damit eine hervorragende Gelegenheit für Forscher und Praktiker, sich über die theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen ungenauer Wahrscheinlichkeiten auszutauschen, und hebt die Wichtigkeit interdisziplinärer Ansätze zur Bewältigung von Unsicherheiten hervor.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
aktuell.uni-bielefeld.de
Weitere Infos
isipta25.sipta.org
Mehr dazu
itm.uni-stuttgart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert