
Die Universität Hohenheim engagiert sich aktiv in der Forschungslandschaft mit ihrer Beteiligung an zwei Exzellenz-Clustern: „GreenRobust“ und „TERRA“. Diese Initiativen sollen dazu beitragen, Lösungen für dringende Herausforderungen des Klimawandels und der biologischen Vielfalt zu finden. „GreenRobust“ wird in Zusammenarbeit mit den Universitäten Tübingen und Heidelberg durchgeführt und hat sich das Ziel gesetzt, die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an Umweltstress zu erforschen, um die landwirtschaftliche Produktivität auch unter den Bedingungen des Klimawandels und bei drohenden Schädlingen aufrechtzuerhalten. Wie uni-hohenheim.de berichtet, sind diese Ansätze in Anbetracht der steigenden Herausforderungen durch den Klimawandel von großer Bedeutung.
Der Cluster „TERRA“ hingegen widmet sich der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Bodenarten und der biologischen Vielfalt. Rektorin der Universität Tübingen, Dr. Karla Pollmann, hebt die Stärken dieser Forschungsinstitutionen und die Expertise der beteiligten Pflanzenforscher hervor. Gleichzeitig betont die Rektorin der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Frauke Melchior, wie wichtig diese Forschung für die zukünftige Nahrungsmittelversorgung unserer Gesellschaft ist. Prof. Dr. Julia Fritz-Steuber, Prorektorin der Universität Hohenheim, unterstreicht die Bedeutung der verstärkten Zusammenarbeit im Rahmen beider Cluster, um die Ökosysteme nachhaltig zu fördern.
Forschungsinfrastruktur und neue Professuren
Für „GreenRobust“ wird eine einzigartige Forschungsinfrastruktur an der Universität Hohenheim eingerichtet. Diese umfasst unter anderem das sogenannte „Diversitorium“, eine Freilandanlage mit verschiedenen Bodenvariationen zur Betrachtung unterschiedlicher Pflanzenarten, sowie das „Xerodrom“, eine mobile Versuchsanlage zur Simulation von Dürre und Trockenstress. Zur Unterstützung dieser Ambitionen werden drei neue Professuren geschaffen: die „Eco-Evolutionary Theory“ (W1), die „Biodiversity Theory“ (W3) und der Bereich „Remote Sensing of the Biosphere“ (W3).
Die Cluster setzen auf innovative Methoden, die Feldexperimente, Laborarbeiten und Datenanalysen mit Netzwerktheorie und Künstlicher Intelligenz kombinieren. Zudem startet die Universität Hohenheim einen neuen fakultätsübergreifenden Promotionsstudiengang in Agrar- und Naturwissenschaften, um die wissenschaftliche Ausbildung in diesem Kontext zu stärken.
Klimawandel als Herausforderung für Biodiversität
Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Ökosysteme und ist einer der entscheidenden Einflussfaktoren auf die biologische Vielfalt. Dies zeigt sich in der Verschiebung von Arealen, veränderter Produktivität von Ökosystemen und dem Wandel von Artengemeinschaften. Laut Informationen des UFZ (Umweltforschungszentrum) beeinflusst der Klimawandel nicht nur Ökosysteme direkt, sondern wirkt sich auch auf die Artenvielfalt aus, nachdem Landnutzungswandel und biologischen Invasionen folgen. Internationale Abkommen, wie die CBD und UNFCCC, verpflichten die Staaten zur Milderung dieser negativen Auswirkungen.
Am UFZ werden verschiedene Projekte realisiert, die sich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen. Dazu gehören großangelegte Risikoanalysen zur Biodiversität sowie die Modellierung der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Tier- und Pflanzenarten. Diese Forschungsarbeit ist unerlässlich, um Management- und Schutzkonzepte zur Förderung der biologischen Vielfalt auf europäischer und Bundesebene zu entwickeln.
In der klassischen Landwirtschaft stellt der Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung dar. Studien, wie die von Beillouin et al. (2020), beleuchten den Einfluss extremer Wetterbedingungen auf die europäische Landwirtschaft. Eine umfassende Analyse zeigt, dass der Klimawandel die klimatischen Rahmenbedingungen, unter denen die Landwirtschaft operiert, erheblich verändert. Daher sind nachhaltige Anpassungsstrategien und eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis gefordert, um die landwirtschaftliche Resilienz zu stärken und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Die Entwicklungen und Forschungsansätze der Universität Hohenheim sowie die Anliegen der Projekte in Zusammenarbeit mit dem UFZ und weiteren Instituten sind entscheidend, um die Herausforderungen des Klimawandels aktiv anzugehen und eine nachhaltige Zukunft für die Landwirtschaft und die biologische Vielfalt zu sichern. Die Forschenden, darunter auch die Sprecher der Cluster, Prof. Dr. Rosa Lozano-Durán und Prof. Dr. Michaela Dippold, arbeiten engagiert an dieser wichtigen Mission.