
Die Universität Regensburg hat vor kurzem eine bedeutende Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Anschaffung des neuen Hochleistungsrechnersystems „Athene III“ erhalten. Diese Investition ist Teil eines umfassenden Plans zur Stärkung der IT-Infrastruktur für rechenintensive wissenschaftliche Forschung. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 2.991.000 Euro, wovon die DFG 1.495.500 Euro, also 50 Prozent der Kosten, bereitstellt. Die Kofinanzierung durch den Freistaat Bayern ist hierfür erforderlich, um die Anschaffung zu realisieren.
„Athene III“ wird eine zentrale Rolle in der Forschungslandschaft der Universität Regensburg übernehmen und dient als Nachfolger des bisher verwendeten Systems „Athene II“, das seit 2018 im Einsatz war. Dr. Michael Hartung, der das Projekt leitet, und sein Team im Rechenzentrum freuen sich über diese Entwicklung, die als Meilenstein für die IT-Infrastruktur der Hochschule bezeichnet wird.
Technische Spezifikationen und Anwendungen
Das neue HPC-Cluster („High Performance Compute Cluster“) wird insgesamt aus 69 CPU-Knoten bestehen, die über 8832 Prozessorkerne und 103,5 Terabyte RAM verfügen. Zudem wird es drei GPU-Knoten geben, die mit insgesamt 12 Nvidia H100-Grafikkarten ausgestattet sind. Diese Hardware wird speziell für Anwendungen in den Bereichen künstliche Intelligenz und Deep Learning verwendet. Supercomputing ermöglicht es Forschern, komplexe molekulare Prozesse zu simulieren, Klimamodelle zu erstellen und medizinische Bilddaten zu analysieren.
Dr. Christoph Bauer, Leiter des Rechenzentrums an der Universität, hebt die Bedeutung von „Athene III“ für die Schlagkraft in der Wissenschaft hervor. HPC-Systeme sind in der Lage, Aufgaben parallel und mit hoher Geschwindigkeit zu bearbeiten, was sie zu einem unverzichtbaren Instrument für die moderne Forschung macht.
Der Kontext der Förderung
Die Förderung für „Athene III“ steht im Einklang mit dem nationalen Programm für Hochleistungsrechnen (NHR), das von der Bundesregierung und den Bundesländern ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Programms ist es, die Bereitstellung von Hochleistungsrechenkapazitäten für die wissenschaftliche Forschung in Deutschland zu fördern. Die DFG ist hierbei verantwortlich für die Durchführung von Ausschreibungen, um geeignete Standorte für NHR-Zentren zu identifizieren. Die jährlichen Investitionen und Betriebskosten für diese Zentren können bis zu 62,5 Millionen Euro betragen.
Das NHR-Programm fördert transregionale und interdisziplinäre Kooperationen, stärkt die methodische Kompetenz der Nutzer und bietet Schulungen im Bereich wissenschaftliches Rechnen an. Eligible applicants für Fördermittel sind computerbasierte Einrichtungen an akkreditierten Universitäten. Ein erfolgreiches NHR-Zentrum muss die Bereitschaft zur Teilnahme an der NHR-Allianz bekunden und Koordinierungsaktivitäten vorschlagen.
Die Projekte zur Schaffung und Etablierung dieser NHR-Zentren sind darauf ausgelegt, die Forschungskapazitäten in Deutschland zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zu fördern. Die Investsysteme erfordern einen hohen Standard an Planung und operativer Kompetenz, um erfolgreich zu sein.
Die Universität Regensburg trägt mit „Athene III“ maßgeblich zu diesem ambitionierten Vorhaben bei, das nicht nur die lokale Forschung stärkt, sondern auch in den nationalen Kontext passt, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Bereich der Hochleistungsrechner zu fördern.