
Die Universität Rostock hat einen entscheidenden Schritt zur Bekämpfung von Antisemitismus unternommen, indem sie die Position eines Antisemitismusbeauftragten geschaffen hat. Professor Martin Rösel wurde am 15. Juli 2025, in einer Zeremonie, die von Professorin Elizabeth Prommer, der Rektorin der Universität, geleitet wurde, zu diesem ersten Antisemitismusbeauftragten ernannt. Rösel, der als Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Altes Testament an der Theologischen Fakultät tätig ist, wird künftig Universitätsangehörigen als Ansprechpartner bei antisemitischen Vorfällen zur Verfügung stehen.
Die Entscheidung, einen Antisemitismusbeauftragten zu ernennen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Antisemitismus an Schulen und Hochschulen verstärkt in den Fokus der Gesellschaft rückt. Professorin Prommer betont, dass Antisemitismus keinen Platz an der Hochschule haben darf und unterstreicht die Bedeutung der Ernennung für ein Klima des Respekts und der Akzeptanz.
Professor Rösel und seine Aufgaben
Martin Rösel ist nicht nur ein ausgewiesener Experte für das Alte Testament, sondern auch ein engagierter Mitarbeiter, dessen Lehr- und Forschungsgebiete zahlreiche Aspekte wie die hebräische Sprache, Textkritik und die Religionsgeschichte des Alten Orients umfassen. In seiner neuen Rolle wird er das Rektorat beraten und den Austausch mit der jüdischen Gemeinde sowie mit relevanten Institutionen fördern. Diese Aufgaben sind besonders wichtig vor dem Hintergrund des Antrags des Bundestages, der am 29. Januar 2025 angenommen wurde. Der Antrag fordert einen entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit in Bildungseinrichtungen.
Jüdische und israelische Mitglieder von Schulen und Hochschulen sind zunehmend persönlichen und gewaltsamen Anfeindungen ausgesetzt, insbesondere seit dem Massaker der Hamas im Oktober 2023. Der Bundestagsantrag positioniert sich klar gegen diese Entwicklungen und fordert eine intensivere Vorgehensweise gegen antisemitisches Verhalten sowie eine Stärkung der Antisemitismusforschung.
Die Relevanz dieser Entwicklungen
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es unerlässlich, dass Hochschulen wie die Universität Rostock proaktive Maßnahmen ergreifen. Professor Rösel wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Verbindung zwischen akademischen Institutionen und der jüdischen Gemeinde zu stärken. Zudem bekräftigt die Hochschulrektorenkonferenz die Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), ein Schritt, der die klare Haltung der Universität gegen Antisemitismus unterstreicht.
In Zeiten, in denen nicht-jüdische Personen, die Solidarität mit Israel zeigen, ebenfalls bedroht werden, ist es wichtig, dass Universitäten ein sicheres Umfeld bieten. Die Aktivitäten von Organisationen, die israelbezogenen Antisemitismus verbreiten, sollen unterbunden werden, und die Unterstützung solcher Bewegungen steht im Widerspruch zu den Werten akademischer Exzellenz, die die Universität Rostock hochhält.
Die Kontaktdaten von Professor Martin Rösel sind wie folgt:
Universität Rostock, Theologische Fakultät
Tel.: +49 381 498-8411
E-Mail: martin.roesel@uni-rostock.de
Durch die Ernennung von Martin Rösel und die dadurch gestärkten Strukturen zeigt die Universität Rostock, dass sie bereit ist, authentische Schritte gegen Antisemitismus zu unternehmen und ein Umfeld zu fördern, das auf gegenseitigem Respekt basiert.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen und Maßnahmen gegen Antisemitismus an Schulen und Hochschulen finden Sie im Dokument des Bundestages bundestag.de sowie in den Berichten der Uni Rostock uni-rostock.de und n-tv.de.