
Am 01. Juli 2025 beginnt das Projekt „Wissenschaftskooperation Vechta – Mykolajiw“, das eine Zusammenarbeit zwischen der Universität Vechta und der Petro Mohyla Schwarzmeeruniversität in Mykolajiw, Ukraine, zum Ziel hat. Dieses Vorhaben verfolgt den Aufbau einer nachhaltigen Partnerschaft, die sich auf Bildungswissenschaften, Transformation und soziale Innovation konzentriert. Ein zentrales Anliegen ist der Austausch von Wissen, Forschungserfahrungen und innovativen Lehrmethoden. Die Kooperation soll vor allem dialogorientierten Wissenstransfer in interaktiven Umgebungen fördern.
Das Projekt sieht die aktive Beteiligung von Akademiker*innen, Studierenden und Praktiker*innen vor und wird durch ein Online-Event offiziell gestartet, bei dem die Rahmenbedingungen festgelegt werden. Ein wesentliches Element der Zusammenarbeit bildet die Erstellung einer „Matching-Matrix“, die es ermöglichen soll, Interessen und Ressourcen beider Partner abzubilden. Thematische Arbeitsgruppen sind dafür vorgesehen, konkrete Projekte und innovative Bildungsinitiativen zu entwickeln, die langfristig dazu beitragen möchten, Brücken zwischen geografischen und kulturellen Regionen zu schlagen.
Herausforderungen und Ziele
In Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine, die durch den Krieg stark belastet ist, verfolgt das Projekt auch das Ziel, nachhaltige Lösungen für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu finden. Es wird als Beispiel für internationale Zusammenarbeit zur globalen nachhaltigen Entwicklung angesehen. Die Region Mykolajiw hat seit 2023 eine transregionale Kooperationsvereinbarung mit Niedersachsen, die den Austausch weiter stärkt. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Vorhaben, dessen Koordination durch Olha Jantzin und Dr. Daniel Ludwig im Referat für Forschung, Nachwuchsförderung und Transfer erfolgt.
Die Bedeutung solcher internationalen Kooperationen wird auch im Bericht der Bundesregierung zur internationalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung für 2021-2022 hervorgehoben. Laut dem Bericht ist eine Anpassung erforderlich, um aktuellen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine zu begegnen. Wissenschaft und Forschung bieten demnach erhebliche Chancen zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Deutschland hat die Bildungs- und Berufsperspektiven ukrainischer Schülerinnen, Schüler, Studierender und Forschender in den Fokus genommen. Zudem sind die Mittel des Bundes zur Förderung internationaler Kooperation in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Förderung und Unterstützung
Im Jahr 2022 stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung rund 1,3 Milliarden Euro für Programme der Forschung und Entwicklung bereit. Das Auswärtige Amt vergab im gleichen Zeitraum etwa 494 Millionen Euro für international ausgerichtete Fördermaßnahmen in der universitären und beruflichen Bildung. Darüber hinaus wurde zur Vernetzung auf europäischer Ebene etwa 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Partnerschaften zu fördern.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Deutschland sich aktiv für die Stärkung internationaler Kooperationen einsetzt. Das Projekt zwischen Vechta und Mykolajiw bildet einen wichtigen Teil dieses Engagements. Angesichts der Herausforderungen, mit denen die Ukraine konfrontiert ist, könnte eine solche wissenschaftliche Zusammenarbeit nicht nur zur Bildung beitragen, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel anstoßen.
Außerdem wird betont, dass die internationale Kooperation von zentraler Bedeutung ist, um systemische Risiken in der Forschung zu minimieren, insbesondere im Hinblick auf partnerschaftliche Beziehungen zu Staaten wie China, die als „systemischer Rivale“ angesehen werden. Diese komplexen Herausforderungen erfordern eine sorgfältige Strategie, um die wertvollen Ergebnisse und Ressourcen der deutschen Wissenschaftler*innen zu sichern und gleichzeitig die potenziellen Risiken in der Zusammenarbeit zu verringern.
Für weiterführende Informationen zum Projekt und zur internationalen Forschungslandschaft kann auf die Berichterstattung von MyNewsdesk, Bundestag und Bundesbericht Forschung und Innovation verwiesen werden.