
Am 24. April 2025 gaben die Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und der VfL Bochum 1848 bekannt, dass sie ihre langjährige Kooperation erweitern. Diese Partnerschaft, die ursprünglich auf die Sportpsychologie fokussiert war, wird ab dem 1. März 2025 auf alle sportwissenschaftlichen Themen ausgedehnt. Ziel ist es, eine objektivere Bewertung sportlicher Aspekte unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erreichen.
Die Kooperation umfasst alle Abteilungen des VfL, einschließlich des Talentwerks, des Frauenfußballs und der Lizenzmannschaft. Dominik Horsch, Leiter der Strategie und Entwicklung im Talentwerk, und Rexhep Kushutani, Leistungsdiagnostiker der Lizenzmannschaft, übernehmen auf Seiten des VfL Bochum die Verantwortung. Auf der Seite der Ruhr-Universität steht Adam Frytz, Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsbereich, als Projektleiter zur Verfügung, unterstützt von Christoph Debowiak, der die Projektkoordination übernimmt.
Umfang der Zusammenarbeit
Ein zentrales Element der Kooperation ist die Datensammlung für ein ganzheitliches Monitoring-System für Spielerinnen und Spieler. Diese gesammelten Daten sollen zur Optimierung von Trainingsplänen und zur effektiven Belastungssteuerung genutzt werden. Zudem liegt ein Fokus auf der Identifizierung und Förderung von Talenten und der Unterstützung in der Trainingsarbeit sowie der Leistungsdiagnostik und Datenpflege.
Dr. Christina Reinhardt, Mitglied des Präsidiums des VfL und Kanzlerin der Ruhr-Universität, äußerte ihren Stolz über die erweiterte Zusammenarbeit. Sie betonte die Bedeutung aktueller sportwissenschaftlicher Expertise in der heutigen Zeit und die Fortschritte, die mit dieser Partnerschaft erzielt werden sollen.
Nachwuchsförderung und Psychologie
Im Rahmen dieser Kooperation wird auch die Nachwuchsabteilung des VfL Bochum im außersportlichen Bereich unterstützt. Sportpsychologin Annika Hof zum Berge bekommt mit Asja Kiel eine neue Kollegin von der Ruhr-Universität. Prof. Dr. Michael Kellmann bleibt in beratender Funktion zuständig. Die Förderung der Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit der Nachwuchstalente erfolgt altersgerecht, wobei teambildende Maßnahmen im Grundlagenbereich im Vordergrund stehen. Mit zunehmendem Alter werden die Themen individueller.
Die Herausforderung im Spitzensport erhöht sich durch den zunehmenden Konkurrenzdruck. Eine nachhaltige Talentförderung ist unerlässlich, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die Forschung der Sportwissenschaft zielt darauf ab, die Identifikation und Entwicklung junger Talente zu unterstützen. Dabei werden empirische Fundierungen und neue Erkenntnisse in der Talentforschung genutzt, um leistungs- und entwicklungsbezogene Merkmale von Talenten und deren Umfeld zu analysieren. Themen wie prognoserelevante Talentmerkmale, Entwicklungsbezogene Merkmale und das soziale Umfeld, in dem Talente heranwachsen, stehen im Fokus.
Filmische Einblicke in den Themenkomplex Talent und die domänenübergreifende Talentforschung sind bereits online verfügbar. Diese erweiterten Informationen sollen nicht nur den Spielern und Trainern des VfL Bochum zugutekommen, sondern auch allgemein im Bereich der Talententwicklung von Bedeutung sein.
Insgesamt spiegelt die erweiterte Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum und dem VfL Bochum 1848 ein zukunftsweisendes Modell wider, das auf Wissenschaft und Praxis setzt, um die Entwicklung von Talenten im Sport nachhaltig zu fördern. Durch die enge Zusammenarbeit können sowohl sportliche als auch persönliche Kompetenzen optimal gefördert werden.
Weitere Details zur Kooperation sind auf den Seiten der Ruhr-Universität Bochum, der DFL und dem Beispielen für Talententwicklung an der Universität Tübingen zu finden.