
Am 18. Juli 2025 wurde Prof. Dr. Charlotte Köhler zur neuen Vizepräsidentin für Digitalisierung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gewählt. Ihre Wahl erfolgte durch den Senat der Universität auf Vorschlag von Prof. Dr. Eduard Mühle. Mit dieser Ernennung soll auf die Herausforderungen der digitalen Transformation reagiert und die Digitalisierungsstrategie der Universität weiterentwickelt werden. Die Digitalisierung hat dabei weitreichende Implikationen für die Bereiche Lehre, Forschung und Verwaltung an der Viadrina.
Zu den Hauptaufgaben von Charlotte Köhler gehört die Analyse der aktuellen digitalen Aufstellung der Universität sowie die Identifikation von Verbesserungsbereichen in der technischen Infrastruktur, den digitalen Kompetenzen und dem digitalen Austausch. Zudem wird sie die strategische Steuerung von IT-Sicherheitsfragen übernehmen und in die Weiterentwicklung des Zentrums für Digitale Transformation (ZDT) der Brandenburgischen Hochschulen mitwirken.
Erfahrung und Forschungsschwerpunkte
Charlotte Köhler ist seit 2022 Juniorprofessorin für Betriebswirtschaftslehre, mit einem Schwerpunkt auf Business Analytics, an der Viadrina. Ihr Forschungsinteresse liegt in der Analyse und Aufbereitung von Daten sowie in der Untersuchung von Optimierungsmöglichkeiten in den Bereichen Medizin und Logistik. Ihre Promotion erhielt sie im Jahr 2020 an der Freien Universität Berlin, wo sie sich mit der Routenplanung von Lieferdiensten befasste. Zuvor war sie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie an der University of Iowa tätig. Zudem ist sie Mitglied im Steering Committee von GLOHRA (German Alliance for Global Health Research).
Ein wesentliches Element von Köhlers Arbeit wird die Begleitung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Lehre sein, ein Thema, das zunehmend im Fokus von Bildungseinrichtungen steht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat bereits seit Ende 2021 Initiativen gestartet, die den Einsatz von KI in der Hochschulbildung fördern. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Studiengänge zu entwickeln und intelligente Assistenzsysteme sowie KI-basierte Lern- und Prüfungssysteme zu implementieren.
Kontext der Digitalisierung in der Hochschulbildung
In diesem Zusammenhang wird auch die gesellschaftliche Einbettung der Künstlichen Intelligenz diskutiert. Vor diesem Hintergrund fand eine Konferenz an der Viadrina statt, die das Wesen von Sprache und Künstlicher Intelligenz aus anthropologischer, soziologischer und linguistischer Perspektive beleuchtete. Die Konferenz, die am 30. und 31. März 2023 stattfand, sammelte zentrale Beiträge von Fachleuten, darunter Prof. Emily M. Bender von der Universität Washington und Dr. Nicolas Flores-Herr vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Diese Diskussionen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Menschen hinter den KI-Systemen und deren gesellschaftliche Einbettung zu schärfen.
Während der Ratifizierung von KI-Anwendungen in der Hochschulbildung stellt der KI-Campus, unterstützt vom BMBF, eine wichtige Plattform dar. Hier finden Studierende Online-Kurse, Videos und Podcasts rund um KI. Zudem werden vielfältige Bildungsstrategien verfolgt, die auch den verantwortungsvollen Umgang mit generativer KI thematisieren.
Abschließend ist festzuhalten, dass die digitale Transformation an der Europa-Universität Viadrina unter der Leitung von Charlotte Köhler an Bedeutung gewinnen wird. Ihre Ansätze und Strategien könnten wesentlich zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Universität und ihrer digitalen Schwerpunkte beitragen.