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Wärme aus Abwasser: Hessens Kläranlagen als nachhaltige Energielieferanten!

Die Wärmeversorgung in Hessen steht vor einem Umbruch, wie uni-kassel.de berichtet. Derzeit wird die Wärmeversorgung vor allem durch fossile Brennstoffe wie Öl und Erdgas sichergestellt. In einer neuesten Studie, die im Auftrag der LEA Hessen von der Universität Kassel durchgeführt wurde, wurde das enorme Abwasserwärmepotenzial von 187 hessischen Kläranlagen untersucht.

Die Studie zeigt, dass jährlich rund 4.000 GWh Wärme aus diesen Kläranlagen gewonnen werden könnten. Dies entspricht etwa 5-6 % des gebäuderelevanten Wärmeverbrauchs in Hessen. Geplant ist, diese Wärme mit Temperaturen von 70-80 °C in bestehende Fernwärmenetze einzuspeisen. Die Wirtschaftlichkeit der Abwasserwärmenutzung variiert dabei je nach Standort und Größe der Kläranlagen. Abwasserwärme ist ganzjährig verfügbar und weist in der Regel Temperaturen, die über 10 °C liegen, auf.

Ergänzende Wärmequellen und die Rolle des Wärmeatlas

Zusätzliche Wärmequellen, wie Flusswärmepumpen, Solarthermie und die Verwertung von Abfällen, können die Abwasserwärme unterstützen und ergänzen. Um diese Potenziale effektiv zu nutzen, wurde der Wärmeatlas Hessen entwickelt, der nicht nur die Wärmebedarfe in Hessen zeigt, sondern auch Abwärmequellen lokalisiert. Der Wärmeatlas gilt als wichtiges Werkzeug für Kommunen, um geeignete Gebiete für Wärmenetze zu identifizieren und wird als herausragendes Beispiel für Nachhaltigkeit durch digitale Lösungen angesehen, da er 2024 beim eGovernment-Wettbewerb den ersten Platz in der Kategorie „Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und in der IT“ erhielt.

Wärmenetze ermöglichen die Integration unterschiedlicher Energieträger, zum Beispiel durch die Anbindung von Biomasseanlagen sowie der lokalen Nutzung regional erzeugter Energie. Diese Netze senken die CO2-Emissionen und erlauben eine effiziente zentrale Wärmeversorgung. Laut lea-hessen.de ermöglichen Wärmenetze zudem die Speicherung von Energie in weniger komplexen Anlagen und reduzieren Wärmeverluste im Vergleich zu dezentralen Systemen.

Nachhaltige Wärmeversorgung durch neue Technologien

Der Wärmesektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende und der Erreichung der Klimaziele, wie das Fraunhofer IFAM verdeutlicht. Die zentrale Wärmeerzeugung ist nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger, insbesondere in städtischen Gebieten. Zu den Vorteilen zählen beispielsweise die Vermeidung von Platzbedarf für Kessel im Abnehmerobjekt und die Möglichkeit, Großwärmepumpen für die Einbindung erneuerbarer Wärmequellen zu nutzen.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen, speziell in innerstädtischen Regionen, wo Platzmangel und Lärmschutzverordnungen oft die Installation neuer Wärmequellen erschweren. Dennoch bieten Wärmenetze, die aus großen Wärmeerzeugern und -speichern bestehen, die Chance zur Sektorenkopplung, was die Wirtschaftlichkeit bereits bestehender und neuer Wärmenetze steigern kann.

Durch präzise Potenzialanalysen, unterstützt durch GIS-gestützte Bestands- und Potenzialanalysen, können Kommunen effektiver Wärmeplanung betreiben und ihre Klimaneutralitätsziele erreichen. Die Zukunft der nachhaltigen Wärmeversorgung liegt in der integrierten Nutzung von Abwärme und regenerativen Wärmequellen, was den Weg für eine klimafreundlichere Wärmeversorgung in Hessen ebnen könnte.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-kassel.de
Weitere Infos
lea-hessen.de
Mehr dazu
ifam.fraunhofer.de

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