
Am 23. Juli 2025 fand im Rahmen des 250-jährigen Jubiläums der Technischen Universität Clausthal eine nationale Statuskonferenz zur untertägigen Wärmespeicherung statt. Rund 90 Teilnehmende aus verschiedenen Fachrichtungen kamen zusammen, um die Ergebnisse eines dreijährigen Projektverbundes zu präsentieren. Eingeladen waren Wissenschaftler und Praktiker, organisiert vom Projektträger Jülich und dem Forschungszentrum Drilling Simulator Celle (DSC) der TU Clausthal.
Die TU Clausthal kann auf eine lange Tradition in der Erforschung des untertägigen Raumes sowie in der Hochleistungsbohrtechnik zurückblicken. Ein zentrales Thema der Tagung war die Wärmeversorgung, die in Deutschland etwa 50% des gesamten Energieverbrauchs ausmacht. Dabei wurde ein besorgniserregender Trend angesprochen: Der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor stagniert bereits seit über einem Jahrzehnt.
Herausforderungen und Lösungen für die Wärmewende
Eines der größten Probleme, das auf der Konferenz diskutiert wurde, ist die saisonale Speicherung von Wärme und Kälte. In diesem Kontext stellte die Aquifer Thermal Energy Storage (ATES) sich als Schlüsseltechnologie dar, um die Wärmewende in Deutschland zu unterstützen. Die Vorteile von ATES sind sowohl niedrigere Errichtungs- und Betriebskosten als auch hohe Kapazitäten und Effizienz.
Im Rahmen der Projekte des Verbundes, an dem auch die TU Clausthal beteiligt war, wurden wichtige technische, geowissenschaftliche und systemische Fragen behandelt. Ein zentraler Bestandteil war das interdisziplinäre Verbundprojekt „GeoTES“. Ziel von GeoTES ist die Entwicklung eines mathematischen Modells für optimierte Wärmesysteme, am Beispiel einer Lagerstätte im Raum Hannover/Burgwedel. Dieses Modell kann dabei auch auf andere Standorte übertragen werden und hat das Potenzial, die Wärmeversorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
Weitere Forschungsprojekte und deren Bedeutung
Die Erkenntnisse und Fortschritte, die durch das Forschungsprojekt GeoTES gewonnen wurden, knüpfen an die Forschungsplattform Geoenergiesysteme des Programms TEN.efzn an. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, die Ergebnisse nicht nur lokal, sondern in einem breiteren Kontext zu nutzen, was die Integration erneuerbarer Energien in den Wärmesektor erheblich fördern könnte.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass innovative Ansätze in der Wärmespeicherung entscheidend sind, um die Herausforderungen der Energieversorgung in Deutschland zu bewältigen. Das Thema bleibt also aktuell und erfordert kontinuierliche Forschung und Entwicklung, um die Ziele der Energiewende verwirklichen zu können. Weiterführende Informationen zu diesen Themen finden sich beispielsweise auf GeoTES sowie im aktuellen Statusreport des BDEW zur Wärmeversorgung BDEW.