
In einer Schlüsselposition für die Zukunft der Wasserstofftechnologie wurde Prof. Dr. Joachim Seifert zum neuen Scientific Director des Studiengangs „Wasserstofftechnologie und -wirtschaft (M.Sc.)“ an der Deutschen Universität ernannt. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Wasserstofftechnik für die Erreichung der globalen Klimaziele an Bedeutung gewinnt. Laut di-uni.de hat Seifert umfangreiche Erfahrungen in der Gastechnik, etwa durch Kooperationen mit Unternehmen wie VNG und EWE, sowie durch seine Leitung der Vorlesungsreihe „Gastechnik“ an der TU Dresden.
Seiferts Ansatz umfasst die Integration von Praxisnähe, Industrienähe und internationalen Kooperationen in das Curriculum. Seine Vision für den Studiengang schließt eine Überprüfung und Anpassung der Lehrinhalte ein, um Redundanzen zu reduzieren und praxisrelevante Fragestellungen zu integrieren. Dies ist besonders wichtig, da transformative Pläne großer deutscher Kommunen bis 2026 die Wasserstofftechnik ausdrücklich berücksichtigen.
Wachsende Nachfrage nach Fachkräften
Die Wasserstoffwirtschaft erfordert eine umfassende Qualifizierung von Fachkräften, um den steigenden Bedarf an Experten zu decken. Eine aktuelle Analyse der IW Köln prognostiziert bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von rund 70.000 Fach- und Führungskräften in wasserstoffnahen Branchen. Der Wandel zu emissionsarmen Energieformen und die damit verbundene Dekarbonisierung der Industrie können nur gelingen, wenn ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Die Fraunhofer-Institute und die Fraunhofer Academy reagieren auf diese Herausforderungen mit innovativen Weiterbildungsformaten. Diese Programme unterstützen gerade Unternehmen dabei, die notwendigen Fähigkeiten zur Umsetzung von Wasserstoffprojekten zu entwickeln. Initiativen wie der „Fit4H2“-Schulungsworkshop und das „Praxiswissen für Wasserstoffprojekte“ richten sich gezielt an Ingenieur*innen und Projektplaner*innen. Zudem können Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen, einschließlich Politik und Banken, den Einsatz von Wasserstoff besser verstehen, was die umfassende Transformation in der Industrie unterstützt.
Internationale Zusammenarbeit und praktischer Bezug
Seifert betont die Notwendigkeit internationaler Kooperationen, wobei Partnerschaften mit Institutionen wie der Hong Kong University, der Universität Padua und der Universität Kopenhagen im Fokus stehen. Weitere geplante Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz und ONTRAS soll die Möglichkeiten für Praktika und Exkursionen erweitern. Dies alles dient dem Ziel, den hohen praktischen Anteil des Studiengangs zu sichern und gleichzeitig die Vermittlung von angewandtem Wissen zu fördern.
Die Fortbildung und das Wissen um Technologien wie Elektrolyseure und Brennstoffzellen sind zentral für die künftige Entwicklung des Wasserstoffmarktes und die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen. Die Herausforderung, sowohl die Forschung als auch die praktikable Anwendung in der Industrie zu fördern, ist ein Kernpunkt von Seiferts Strategie, die große Bedeutung der Wasserstofftechnik für die kommunale Wärmeversorgung in Deutschland zu berücksichtigen.
Zusammenfassend betont Prof. Seifert die Rolle des neuen Studiengangs als entscheidendes Bauelement in der Transformation zu einer emissionsarmen Energieversorgung, was nicht nur der Umwelt, sondern auch der deutschen Wirtschaft zugutekommt.