
Marzia Wafaee, eine afghanische Chemikerin, erhält ein wichtiger Meilenstein in ihrer akademischen Karriere: das Philipp Schwartz-Fellowship für zwei Jahre an der Universität Bremen. Dieses Fellowship, das die Lebenshaltungskosten deckt, ermöglicht Wafaee, ihre Forschung in enger Zusammenarbeit mit Professor Tim Neudecker im Bereich der Theoretischen Chemie voranzutreiben. uni-bremen.de schildert, dass die Initiative von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen wurde, um gefährdeten Forscherinnen und Forschern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen eine neue Perspektive zu bieten.
Wafaee, die an der Universität Kabul als Dozentin tätig war, brachte ihre Expertise vor dem Taliban-Regime nach Deutschland, nachdem sie aufgrund der politischen Umwälzungen in Afghanistan ihr Land verlassen musste. Im Jahr 2021 kam Wafaee nach Deutschland und begann 2022 in Bremen zu forschen – zunächst mit einem VW-Stipendium und dann im Rahmen des Brückenstipendiums der Philipp Schwartz-Initiative. Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer Polymermaterialien mit leitfähigen Eigenschaften und mechanochromatischen Aktivitäten.
Forschung zu mechanochromatischen Aktivitäten
Mechanochromatische Aktivitäten beschreiben den Farbwechsel von Materialien unter mechanischer Belastung, was insbesondere in der Bau- und Transportindustrie als Warnsignal von Bedeutung ist. Dr. Mandy Boehnke, Konrektorin der Universität Bremen, äußerte sich erfreut über das Fellowship und die Chance, Wafaees Forschung fortzusetzen. Die Universität Bremen hatte die Förderung beantragt, gestützt auf die akademischen Leistungen und das hohe Engagement der Institution.
Die Unterstützung gefährdeter Forscher ist ein zentrales Anliegen der Universität Bremen, die seit 2016 elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Mitteln der Philipp Schwartz-Initiative aufgenommen hat. up2date.uni-bremen.de unterstreicht, dass Kirsten Beta als zentrale Ansprechpartnerin für gefährdete Forscher fungiert und diese durch den oft komplizierten Antragsprozess begleitet. Der universitäre Unterstützungsschwerpunkt erstreckt sich auch auf Visa-Anträge sowie Hilfe bei der Wohnungssuche.
Erweiterung des Kontextes: Unterstützung für gefährdete Forscher
Die Notwendigkeit solcher Unterstützungsprogramme für Flüchtlingsforscher ist offensichtlich, wie auch die Informationen von uni-frankfurt.de zeigen. Dort werden Stipendien wie die des HessenFonds thematisiert, die speziell für Studierende, Promovierende und Forschende mit Fluchthintergrund oder gefährdeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgelegt sind. Diese Initiativen sind entscheidend, um denjenigen, die an den Universitäten in Hessen oder anderen deutschen Hochschulen arbeiten, eine neue Heimat und akademische Freiheit zu bieten.
Mit einer hohen Nachfrage nach Stipendien für Flüchtlingsforscher und einem begrenzten Angebot bleibt der Zugang zu diesen Förderungen jedoch eine Herausforderung. Während die Universität Bremen weiterhin eine Vorreiterrolle in der Unterstützung von gefährdeten Forschern übernimmt, ist die Notwendigkeit für umfassende Hilfen und Ressourcen deutlich spürbar.