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Weibliches Begehren im Fokus: Tabus brechen und Freiheit feiern!

Am 19. Juni 2025 findet im Haus Eden, Königstraße 25, eine bedeutende Veranstaltung unter dem Titel „Die Betrogene – Weibliches Begehren zwischen Tabu und Befreiung“ statt. Diese Podiumsdiskussion, die um 19:00 Uhr beginnt, ist Teil der Ringvorlesung „Vier gewinnt. Re-Read Thomas Mann“ und markiert den 150. Geburtstag des berühmten Autors. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei und wird von der Buddenbrookhaus, der Universität Lübeck und der Musikhochschule Lübeck organisiert.

Die Themen der Veranstaltung sind ebenso vielseitig wie anspruchsvoll. Sie betreffen die Komplexität weiblicher Sexualität als gesellschaftliches Tabu, die misogynen Inszenierungen von weiblichem Begehren in Kunst und Literatur sowie die Herausforderungen rund um Menopause und Sexualität im Kontext von Medizin und Patriarchat. In einer Zeit, in der Fragen zur Gleichstellung von Geschlechtern und Identitäten dringlicher denn je sind, bietet die Diskussion eine Plattform für intensive Auseinandersetzungen.

Podiumsteilnehmer und Diskussionsschwerpunkte

Eine illustre Runde von Experten wird die Themen diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Katrin Krämer, während Marie Limbourg vom Buddenbrookhaus, Katjana Zunft von der Aids Hilfe Lübeck und Priv.-Doz. Dr. Katja Kauer von der Universität Freiburg, die auf Gender- und Diversitätsforschung spezialisiert ist, ihre Perspektiven einbringen werden. Diese Vielfalt an Stimmen verspricht eine facettenreiche Auseinandersetzung mit dem weiblichen Begehren und seinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Ein bedeutsamer Teil des Kontexts bildet die Entwicklung der Gender Studies, die Geschlechterrollen und -verhältnisse erforschen. Diese Disziplin ist international ausgerichtet und hat in Ländern wie den USA und Frankreich bedeutende Fortschritte gemacht. Gender Studies definieren sich nicht durch bestimmte literaturwissenschaftliche Methoden, sondern durch ihren Gegenstand, der unter anderem Frauen, Weiblichkeit und Geschlechterdifferenz umfasst. Die interdisziplinäre Ausrichtung verbindet Soziologie, Psychologie und Pädagogik, was eine umfassende Analyse aktueller Themen ermöglicht.

Historische Wurzeln und Anliegen

Die Wurzeln der Gender Studies liegen tief in der politisch motivierten Frauenbewegung des späten 19. Jahrhunderts, die sich vehement für Frauenrechte einsetzte, wie das Wahlrecht und die Berufswahl. In den 1960er und 70er Jahren gewann die Emanzipationsbewegung weiter an Schwung, was zur Entstehung von Frauenbuchläden und spezifischen Buchreihen führte. Virginia Woolfs Essay „A Room of One’s Own“ aus dem Jahr 1929 gilt als Meilenstein in der Frauenforschung. Sie thematisiert die Ausgrenzung von Autorinnen aus dem literarischen Kanon und fordert eine Revision der männlichen Literaturgeschichtsschreibung.

Die Gender Studies kritisieren stereotype Darstellungen von Frauen und heben alternative Modelle hervor. Sie analysieren, wie Geschlechterrollen und -verhältnisse kulturell und historisch bedingt sind und thematisieren die Machtstrukturen, die Frauen häufig ausschließen. Diese Erkenntnisse sind von zentraler Bedeutung, um das eigene kulturelle Erbe zu hinterfragen und neue Perspektiven für das weibliche Begehren zu gewinnen.

Die Veranstaltung „Die Betrogene – Weibliches Begehren zwischen Tabu und Befreiung“ steht emblematisch für die fortdauernden Diskussionen über Geschlechterfragen. Sie zeugt von der Notwendigkeit, die Komplexität weiblicher Erfahrungen in der Literatur und Gesellschaft zu beleuchten und zu diskutieren. Die Veranstaltung verspricht nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe von Thomas Mann, sondern auch einen Blick auf die Herausforderungen und Errungenschaften in der heutigen Gender-Diskussion.

Für weitere Informationen zur Veranstaltung können Interessierte die Webseiten des Buddenbrookhauses sowie Gender Studies konsultieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-luebeck.de
Weitere Infos
core.ac.uk
Mehr dazu
litwiss-online.uni-kiel.de

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