
Am 24. September 2025 wurde der Weltrisiko-Bericht 2025 veröffentlicht, herausgegeben vom Bündnis Entwicklung Hilft und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum. Der Bericht thematisiert Überschwemmungen als die häufigste und folgenschwerste Naturgefahr weltweit. Zwischen 2000 und 2019 waren über 1,6 Milliarden Menschen von diesen Katastrophen betroffen, was zu wirtschaftlichen Schäden von über 650 Milliarden US-Dollar führte. Die steigende Gefährdung ist vor allem auf den Klimawandel, die Urbanisierung und eine inadäquate Landnutzung zurückzuführen, wie news.rub.de berichtet.
Besonders betroffen sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wo 89% der Betroffenen leben. Der Bericht zeigt, dass Überschwemmungen nicht nur natürliche Ereignisse sind, sondern auch durch menschliche Eingriffe verstärkt werden. Intensität und Häufigkeit von Starkregenereignissen und Stürmen nehmen in vielen Regionen zu, was die Wohn- und Infrastruktur zunehmend gefährdet. Eine effektive Vorsorge erfordert daher einen mehrdimensionalen Ansatz.
Vorsorge gegen Überschwemmungen
Der Weltrisiko-Bericht analysiert die Prävention von Überschwemmungen aus vier Perspektiven:
- Politisch: Stärkung lokaler Governance-Strukturen und koordinierte Vorsorgestrategien sind entscheidend.
- Technologisch: Der Einsatz von Frühwarnsystemen, Künstlicher Intelligenz und Satellitendaten kann helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen.
- Sozial: Die Einbindung traditionellen Wissens sowie community-basierter Ansätze ist von großer Bedeutung.
- Ökologisch: Naturbasierte Lösungen, wie Mangroven, Feuchtgebiete und die Renaturierung von Flüssen, bieten nachhaltige Schutzmaßnahmen.
Dr. Ilona Auer Frege betont die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen zur Senkung der Kosten für Soforthilfe und Wiederaufbau. Der Bericht hebt hervor, dass Deutschland aufgrund der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 als Land mit hohem Überschwemmungsrisiko ausgewiesen wird. Diese Katastrophe verdeutlicht die Gefahren fehlender Vorbereitung und schwacher Warnsysteme.
Globale Risikohotspots und das Beispiel der Philippinen
Die globale Analyse des Überschwemmungsrisikos umfasst eine eigene Weltkarte, die regionale Risikohotspots aufzeigt. Die Philippinen bleiben im Weltrisiko-Index 2025 die Spitzenreiter, wobei die tief liegenden Regionen wie Cagayan und Pampanga als besonders gefährdet eingestuft werden. In Asien und Lateinamerika befinden sich weitere globale Risikohotspots, während Afrika mit fast 80% seiner Fläche hohe oder sehr hohe Vulnerabilität aufweist.
Deutschland belegt im Weltrisiko-Index Platz 95 von insgesamt 193 UN-Mitgliedsstaaten. Die geringsten Risikowerte in Europa finden sich in Ländern wie Luxemburg, San Marino, Andorra und Monaco. Die Analyse zeigt, dass politische Stabilität, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und Katastrophenprävention entscheidend für die Vulnerabilität sind. Bildung, geschlechtsspezifische Ungleichheiten sowie die Anzahl von Geflüchteten und Binnenvertriebenen beeinflussen ebenfalls die Anfälligkeit gegenüber Naturkatastrophen, wie presseportal.de und zeit.de ergänzen.