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Wendepunkt für Jugendliche: Neues Programm hilft Heimbewohnern!

In stationären Jugendhilfeeinrichtungen haben Jugendliche oft mit schwierigen Lebensrealitäten zu kämpfen, die von traumatischen Erfahrungen geprägt sind. Um diese Lebensgeschichten zu verarbeiten, wurde das Programm „Ankommen“ entwickelt, das jungen Menschen zwischen 12 und 17 Jahren eine Plattform bietet, ihre Geschichte zu reflektieren und ihr Ankommen in der neuen Umgebung zu erleichtern. Wie KU berichtet, wurde das Projekt von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Ulm in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften der Jugendhilfe konzipiert und evaluiert.

Das Programm besteht aus acht Sitzungen und zielt darauf ab, den Jugendlichen Informationen über ihre Rechte sowie den Prozess der Fremdunterbringung zu vermitteln. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Biografiearbeit, bei der die Teilnehmer in den Dialog mit ihrer eigenen Geschichte treten können. Während dieser Sitzungen werden auch Loyalitätskonflikte und Stigmatisierungen thematisiert, was in der Erstellung einer persönlichen „Coverstory“ gipfelt. Diese Vorgehensweise soll helfen, mit den vielen Herausforderungen umzugehen, die mit der neuen Lebenssituation einhergehen.

Raum für Reflexion und Austausch

Das Programm bietet den Jugendlichen nicht nur einen Rahmen zur Reflexion, sondern ermöglicht auch den Austausch mit Gleichaltrigen, was als äußerst wertvoll erachtet wird. Die positive Resonanz von Fachkräften, die eigene Ideen und Rituale in die Gruppenarbeit einbringen, stärkt das Vertrauen der Jugendlichen zu den betreuenden Mitarbeitenden. In einer Pilotstudie, die 115 Jugendliche in 18 Einrichtungen in Süddeutschland einbezog, zeigte sich, dass insbesondere Jugendliche mit niedrigem Selbstwert und hoher psychischer Belastung von dem Programm profitierten. Die Teilnehmer berichteten von Verbesserungen in ihrem Selbstwertgefühl sowie einer Abnahme von Symptomen, die mit Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen einhergehen, so Netz Magazin.

„Ankommen“ ist als pädagogisches Gruppenprogramm konzipiert und hat nicht den Charakter einer Therapie. Die niedrige Zugangsschwelle ist ein entscheidender Faktor; die Jugendlichen kennen die Fachkräfte vor Ort und haben bereits ein gewisses Vertrauen aufgebaut. Dies ist besonders wichtig, da viele von ihnen Traumata wie Gewalt, Vernachlässigung oder Bindungsabbrüche erlebt haben, wie auch von Häfner beschrieben wird.

Ein zukunftsweisendes Konzept

Die Hoffnung besteht, dass das Programm über ein Handbuch weiter verbreitet werden kann und somit auch andere Einrichtungen zur Umsetzung anregen kann. Interessant ist, dass eine Kinderversion für 7- bis 11-Jährige ebenfalls erhältlich ist; beide Manuals stehen als kostenloses E-Book zur Verfügung. Die positive Implementierung des „Ankommen“-Programms in vielen Einrichtungen zeigt, wie wichtig und wertvoll die Biografiearbeit für die jungen Menschen in der Jugendhilfe ist. Der Ansatz fördert nicht nur das Vertrauen in sich selbst, sondern hilft auch dabei, schwierige Kapitel der eigenen Biografie besser zu verstehen und einzuordnen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Programme wie „Ankommen“ eine unerlässliche Unterstützung für die betroffenen Jugendlichen darstellen und dazu beitragen, dass sie gestärkt aus ihrer Vergangenheit hervorgehen können, während sie gleichzeitig in ihrer neuen Lebenssituation ankommen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ku.de
Weitere Infos
netz-magazin.ch
Mehr dazu
opendata.uni-halle.de

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