
Am Dienstag, den 10. Juni 2025, hält Dr. Elinor Carmi von 18 bis 20 Uhr einen Vortrag an der Goethe-Universität Frankfurt. Der Veranstaltungsort ist das Casinogebäude (Raum 1.811) auf dem Campus Westend. Unter dem Titel „How to Be a Proactive Citizen in the AI and Datafied Society?“ widmet sich Dr. Carmi den Herausforderungen, die die digitale Welt mit sich bringt. Im Fokus stehen der Einfluss von Social-Media-Algorithmen, algorithmische Entscheidungssysteme und deren Auswirkungen auf die politische Meinungsbildung.
Das Ziel des Vortrags ist es, die Zuhörerschaft von einer passiven Betroffenheit hin zu einer aktiven Mitgestaltung zu motivieren. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten, und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss an die Präsentation wird eine Diskussion stattfinden, die den Teilnehmer:innen die Möglichkeit bietet, ihre Fragen zu klären und Gedanken zu teilen.
Dr. Elinor Carmi: Expertise und Engagement
Dr. Elinor Carmi ist Senior Lecturer an der City St George’s, University of London. Als Digitalrechts-Aktivistin, Forscherin und Journalistin für Datenpolitik und Datengerechtigkeit ist sie in mehreren internationalen Gremien tätig. Seit Mai 2024 gehört sie zum Technology Advisory Panel des britischen Information Commissioner’s Office. Zudem berät sie Organisationen wie UNESCO, Amnesty International und die Weltgesundheitsorganisation in Fragen der Internet-Governance.
Die Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt, insbesondere im Fachbereich Erziehungswissenschaften, untersucht Bildungs-, Lern- und Sozialisationsprozesse im digitalen Zeitalter. Hierzu zählt auch das Center for Critical Computational Studies (C3S), das kritische Gesellschaftsanalysen mit computergestützten Verfahren verknüpft.
Ethik in algorithmischen Systemen
In einem breiteren Kontext befasst sich die Forschungsgruppe „Daten, algorithmische Systeme und Ethik“ des Weizenbaum-Instituts mit den gesellschaftlichen und ethisch-technischen Fragen, die sich rund um die gerechte und nachhaltige Verwendung solcher Systeme ergeben. Die Gruppe untersucht, wie algorithmische Systeme ethisch und fair gestaltet werden können und welche Rolle Partizipation, Inklusion und Teilhabe dabei spielen.
- Wie können datengetriebene Systeme ethisch-technisch gerecht gestaltet werden?
- Welche Ungerechtigkeiten ergeben sich aus industriellen und institutionellen Kontexten?
- Wie lassen sich Prinzipien für eine gemeinwohlfördernde KI entwickeln?
Die Forschungsarbeit kombiniert Methoden der Informatik und Sozialwissenschaften, um ein tieferes Verständnis der Herausforderungen zu entwickeln, die durch datengetriebene Systeme in der Gesellschaft entstehen. Dabei wird auch das Spannungsfeld zwischen technologischen Möglichkeiten und sozialen Ungleichheiten betrachtet.
Für weitere Informationen kann Dr. Friedrich Wolf vom Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung erreicht werden, Telefon: 069 798-36411, E-Mail: fr.wolf@em.uni-frankfurt.de. Die Redaktion obliegt Dr. Anke Sauter vom Büro für PR & Kommunikation, erreichbar unter Telefon 069 798-13066 oder per E-Mail an sauter@pvw.uni-frankfurt.de.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl der Vortrag von Dr. Carmi als auch die Arbeit der Forschungsgruppe grundlegend zur Diskussion über die ethischen Dimensionen digitaler Technologien und deren Einfluss auf die Gesellschaft beitragen. Die Fragen, die sie aufwerfen, sind von wachsender Bedeutung in einer Welt, die zunehmend von Algorithmen geprägt ist. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den aktuellen Forschungen finden Sie bei puk.uni-frankfurt.de und weizenbaum-institut.de.