
Auf der 78. Weltgesundheitsversammlung haben die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont, dass Hautkrankheiten eine globale Priorität in der Gesundheitsversorgung darstellen. Diese Resolution, die Ende Mai 2025 verabschiedet wurde, fordert eine umfassende nationale Priorisierung von Hauterkrankungen, die eine Vielzahl von Beschwerden wie infektiöse, entzündliche und Autoimmunerkrankungen, aber auch chronische und seltene Erkrankungen, bösartige Hauttumore sowie umweltbedingte Erkrankungen umfasst. Laut Uni Osnabrück ist das Bewusstsein für diese Erkrankungen in vielen Ländern sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Fachkräften niedrig.
Der Dermatologe Prof. John von der International League of Dermatological Societies (ILDS) forderte in diesem Rahmen dringende Änderungen. Seine Forderungen beinhalten nicht nur die Bereitstellung ausreichender Ressourcen, sondern auch die Stärkung der Forschung sowie die Verbesserung der Ausbildung des Gesundheitspersonals. Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Nutzung von Telemedizin und digitaler Dermatologie, um den Zugang zu Behandlungen zu erleichtern.
Vielseitige Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Resolution hat laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) das Potenzial, die gesundheitspolitischen Agenden sowohl international als auch auf nationaler Ebene zu verändern. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen sind umfassende Strategien erforderlich. Ziel der Resolution ist es, den gleichberechtigten Zugang zu kosteneffizienten, erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Behandlungen zu fördern.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 ermittelte die Global Burden of Disease Study 4,69 Milliarden Fälle von Haut- und Unterhauterkrankungen. Diese Krankheiten verursachten insgesamt 41,9 Millionen Disability-adjusted life years (DALYs), welche die Krankheitslast quantifizieren und sowohl vorzeitigen Tod als auch Jahre mit Behinderung oder Krankheit berücksichtigen. Es ist offensichtlich, dass Hautkrankheiten nicht nur eine persönliche Tragödie darstellen, sondern auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten verursachen.
Die Resolution beinhaltet spezifische Maßnahmen. Dazu zählen die Stärkung der Forschung zur Epidemiologie von Hauterkrankungen und die Erhöhung der Laborkapazitäten. Zudem wird die Senkung der Kosten für Dienstleistungen im Bereich Hauterkrankungen gefordert. Schulungsprogramme für das Gesundheitspersonal sollen bereits während der medizinischen Ausbildung integriert werden.
Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen
Ein weiterer Schlüssel zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung ist die Unterstützung Patientenorganisationen und deren Anliegen. Diese sollen aktiv in die Entwicklung von Programmen zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Hautkrankheiten einbezogen werden. Der Zugang zu hochwertigen Behandlungen sowie die Reduzierung der sozialen Stigmatisierung von Hauterkrankungen stehen ebenfalls im Fokus der Resolution.
Die DDG plant, gemeinsam mit politischen Akteuren, Ministerien und Fachverbänden intensiv an der Umsetzung der WHO-Vorgaben zu arbeiten. Die fortlaufende Herausforderung bleibt, ein besseres Bewusstsein für die Auswirkungen von Hautkrankheiten zu schaffen und die Anforderungen der betroffenen Patienten zu berücksichtigten. Laut derma.de war dies nicht nur ein bedeutender Schritt, sondern auch ein notwendiger Meilenstein, um die Gesundheitsversorgung auf globaler Ebene zu verbessern und den Betroffenen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen.