
Am 30. Juni 2025 wird Prof. Dr. Wolfgang Spickermann, ein renommierter Althistoriker von der Universität Graz, mit dem Ausonius-Preis der Universität Trier ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt seine herausragenden Leistungen in den Bereichen antike Religionsgeschichte, Epigraphik, Sozialgeschichte und digitale Geschichte. Der Preis wird seit 1998 jährlich verliehen und ist mit 1.500 Euro dotiert. Benannt ist er nach dem spätantiken Lehrer und Dichter Ausonius, der in Trier wirkte und für sein Werk „Mosella“ bekannt ist, wie uni-trier.de berichtet.
Die Festveranstaltung zur Preisverleihung beginnt um 18 Uhr c.t. im Hörsaal 1 der Universität Trier. Die Begrüßung erfolgt durch den Dekan Prof. Dr. Uwe Jun, während Prof. Dr. Christoph Schäfer den Preisträger vorstellen wird. Ein Höhepunkt des Abends ist der Festvortrag von Prof. Dr. Spickermann mit dem Titel „Phantastische Reisen bis zum Mond. Lukian von Samosata als erster Science-Fiction-Autor“.
Wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsschwerpunkte
Nach seiner Promotion und Habilitation war Spickermann an der Universität Osnabrück tätig, bevor er 2009 an das Max-Weber-Kolleg in Erfurt berufen wurde. 2013 erhielt er einen Ruf an die Universität Graz, wo er seither den Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik leitet. Zudem ist er Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und gilt als Pionier im Bereich Digital History. In diesem Kontext war er Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und EDV (AGE) und verantwortet digitale Medien und wissenschaftliche Online-Tools.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen neben der römischen Religions- und Sozialgeschichte auch die lateinische Epigraphik sowie die komplexen Relationen zwischen Staat und Kirche während der Spätantike. Bedeutende Beiträge leistete Spickermann zur Religionsgeschichte des römischen Germanien, einschließlich der Götterverehrung von Frauen.
Publikationen und Editorship
Spickermann hat fünf Monographien veröffentlicht und zahlreiche Aufsätze sowie Lexikonartikel verfasst. Er ist Herausgeber von Standardwerken zu Themen wie der paganen und christlichen Religion, der römischen Armee und regionalen Gesellschaften. Darüber hinaus leitet er die Herausgabe der Fachzeitschriften „Keryx“ und „Nikephoros“ sowie der Reihe „Pharos“ und ist verantwortlich für das Internationale Graduiertenkolleg „Resonant Self-World Relations in Ancient and Modern Socio-Religious Practices“.
Die jährliche Verleihung des Ausonius-Preises spiegelt die hohe Anerkennung wider, die herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Klassischen Philologie oder Alten Geschichte erfahren. Die Preisträger halten während der Zeremonie traditionell Vorträge zu verschiedenen Themen, die die Breite und Tiefe der Altertumswissenschaften verdeutlichen. In Vergangenheit wurden unter anderem renommierte Wissenschaftler wie Peter Brown und Tanja Scheer mit diesem Preis ausgezeichnet, wie de.m.wikipedia.org anmerkt.
Durch die Auszeichnung von Prof. Dr. Wolfgang Spickermann wird nicht nur sein persönlicher Beitrag zur Althistorie gewürdigt, sondern auch das fortwährende Engagement der Universität Trier in der Förderung der Altertumswissenschaften hervorgehoben. Der Preis unterstreicht die Verbindungen, die die Alte Geschichte sowohl zur Klassischen Philologie als auch zu Disziplinen wie der Klassischen Archäologie, Numismatik und Religionsgeschichte hat, wie de.wikipedia.org feststellt.