
Am 16. Oktober 2025 kündigte Marion Müller, Geschäftsführerin der Wübben Stiftung Wissenschaft, die Berufung von zwei internationalen Wissenschaftler:innen an deutschen Universitäten an. Diese Entscheidung zielt darauf ab, den Wissenschaftsstandort Deutschland in bedeutenden Zukunftsfeldern zu stärken. David Finken wird ab Dezember 2025 eine Tenure-Track-Professur für Marketing & Technology an der Technischen Universität München (TUM) aufbauen. Diese Professur ist interdisziplinär gestaltet und vermittelt sozialpsychologische sowie organisationswissenschaftliche Erkenntnisse mit praxisnahen Anwendungen.
Finken möchte Entscheidungsträger:innen konkrete Handlungsempfehlungen geben und die Nutzung von Innovationen durch immersive Technologien und Künstliche Intelligenz fördern. Mit einer beeindruckenden akademischen Laufbahn, die Stationen in den USA, Südkorea, der Schweiz und Frankreich beinhaltet, bringt er umfangreiche Industrieerfahrung mit. Für seine Dissertation und Forschungsarbeiten erhielt er mehrere Auszeichnungen. Christoph Kaserer, Dekan der TUM School of Management, hebt die Bedeutung der Wübben Stiftung für die digitale Transformation hervor.
Innovationen im Softwarebereich
Pooja Rani wird ihre Forschung zur Verbesserung der Qualität und Effizienz von Software-Code von der Universität Zürich an die Universität Mannheim verlagern, wo sie am 1. April 2026 die Professur für Informatik übernehmen wird. Ihr Fokus liegt auf der Reduzierung des Energieverbrauchs und der Wartung von Software, besonders in Bereichen wie dem Gesundheitswesen und wissenschaftlichen Rechenprozessen. Sie kombiniert innovative Software-Engineering-Methoden mit Künstlicher Intelligenz und Natural Language Processing, um Entwicklungsaufgaben zu automatisieren.
Darüber hinaus beschäftigt sich Rani mit der menschlichen Seite der Softwareentwicklung und untersucht soziale, technische sowie kognitive und organisatorische Faktoren. Mit empirischen Methoden wie Umfragen und Interviews analysiert sie kognitive Belastungen und Teamdynamiken, um datenbasierte, menschzentrierte Verfahren für heterogene Teams zu fördern. Claus Hertling, Dekan der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik an der Universität Mannheim, äußert sich durchweg positiv über Rani als profilierte Wissenschaftlerin.
Deutschland im globalen Technologiewettbewerb
Parallel zu diesen Entwicklungen untersucht eine Studie von Deloitte die Position Deutschlands im globalen Wettbewerb um Digitalisierungstechnologien. Diese Analyse, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Institut EconSight durchgeführt wurde, zeigt, dass Deutschland zu den fünf innovativsten Ländern weltweit gehört, insbesondere in Bezug auf Weltklassepatente. Deutschland belegt in Europa eine Spitzenposition in Technologien für vernetzte Mobilität und Energieeffizienz, jedoch besteht ein großer Abstand zu Innovationsführern wie den USA und China.
Ein wichtiger Erkenntnis dieser Studie ist die Identifikation einer Finanzierungslücke zwischen der öffentlich geförderten Grundlagenforschung und der privaten Investitionsphase. Die Empfehlungen umfassen Investitionsanreize und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, um diese Lücke zu schließen und damit die Innovationskraft zu stärken. Eine innovationsfreundliche Regulierung sowie eine Kultur der Zusammenarbeit sind entscheidend, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.
Politische Impulse für die Digitalisierung
Am 15. November 2023 setzte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Reihe „Werkstatt des Wandels“ fort, bei der die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und digitaler Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hervorgehoben wird. In Tübingen sprach er mit Finalist:innen des Bundeswettbewerbs „Künstliche Intelligenz“ und lobte deren Kreativität und Engagement, mit dem sie oft neben der Schule an ihren Projekten arbeiten. Steinmeier betonte die aktive Gestaltung von Veränderungen durch KI als notwendig, um in der Wirtschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Er besuchte auch die Robert Bosch GmbH in Renningen, um die Rolle der digitalen Transformation und der Künstlichen Intelligenz beim nachhaltigen Erfolg von Unternehmen zu diskutieren. Diese Ereignisse verdeutlichen die fortwährenden Bemühungen der Politik, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Deutschlands Weg zur Technologieführerschaft aktiv zu gestalten.
Die Kombination aus exzellenten Forschungen, politischem Engagement und der Notwendigkeit, die digitale Transformation voranzutreiben, zeigt die Herausforderungen und Chancen für Deutschland im globalen Technologiewettbewerb. Es bleibt zu hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen und die Engagements der Wissenschaftler:innen nachhaltig zur Stärkung der deutschen Innovationskraft beitragen werden.
Für weitere Informationen über die Berufungen an der Wübben Stiftung Wissenschaft besuchen Sie Wübben Stiftung Wissenschaft. Die Studie zu Deutschlands Innovationspotential finden Sie auf Deloitte und die Berichterstattung über die Werkstatt des Wandels auf Bundespräsident.de.