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Wölfe zurück in Bayern: Landwirte setzen auf Herdenschutzmaßnahmen!

Wölfe, die über viele Jahre in Teilen Mitteleuropas als ausgestorben galten, haben sich dank intensiver Artenschutzmaßnahmen wieder etabliert. Dies stellt die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Weidetieren wie Schafen und Rindern. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Dresden sowie der Stiftung KORA hat die Bereitschaft von Tierhaltern zur Implementierung von Herdenschutzmaßnahmen untersucht.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift „People and Nature“ veröffentlicht wurde, basiert auf einer Online-Umfrage, die 2022 unter 353 Landwirten in Bayern durchgeführt wurde. Hierbei wurde die „Theorie des geplanten Verhaltens“ herangezogen, die besagt, dass die Bereitschaft zur Verhaltensänderung von persönlichen Einstellungen, sozialem Druck und dem Gefühl der Kontrolle abhängt.

Soziale Einflüsse und finanzielle Unterstützung

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass das soziale Umfeld den größten Einfluss auf die Bereitschaft der Tierhalter hat, Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere steht die Installation wolfsabweisender Zäune im Fokus. Finanzielle Unterstützung wird von Tierhaltern als förderlich angesehen, um solche Zaunanlagen anzuschaffen. Vor allem in bestimmten Zonen in Bayern werden diese Maßnahmen gefördert.

Die Umfrage ergab auch, dass Tierhalter, deren Weidetiere in Wolfsgebieten stehen, eine höhere Bereitschaft zeigen, Zäune aufzustellen. Diese Erkenntnis deckt sich mit den Zielen der Landschaftspflegerichtlinie, die vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg herausgegeben wurde. Diese Richtlinie fördert unter anderem Präventionsmaßnahmen gegen Wolfsangriffe und bietet Ausgleichszahlungen für erlittene Schäden.

Herdenschutzmaßnahmen in Deutschland

Das Wolfsmanagement in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. Wölfe genießen sowohl national als auch international einen strengen Schutzstatus. Die Seite des Wolfsmanagements erläutert, dass der Schutz von Weidetieren vor Übergriffen von Wölfen ein zentraler Bestandteil ist. Dies wird durch die Unterstützung von Tierhaltern und die Anwendung bewährter Herdenschutzmethoden erreicht.

Betreiber von Weidetierhaltung können durch verschiedene Fördermaßnahmen zur Sicherung ihrer Tiere profitieren. Dazu gehören Investitionen in wolfsabweisende Zäune, Ausgleichszahlungen für getötete oder verletzte Weidetiere sowie Unterstützung beim Einsatz zertifizierter Herdenschutzhunde. Derartige Zuwendungen zielen darauf ab, nachhaltige Lösungen zu finden und Konflikte zwischen Wolf und Mensch zu minimieren.

Die Bereitschaft zur Implementierung solcher Maßnahmen ist essenziell, um sowohl die Rückkehr des Wolfes als auch die Interessen der Landwirte in Einklang zu bringen. Darüber hinaus ist es wichtig, Öffentlichkeit und Ängste zu thematisieren, um Vorurteile abzubauen. Die Untersuchungen und Förderprogramme sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines harmonischen Miteinanders von Mensch und Tier in unserer Kulturlandschaft.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-goettingen.de
Weitere Infos
foerderung.landwirtschaft-bw.de
Mehr dazu
dbb-wolf.de

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