
Am 11. Juni 2025 steht Berlin ganz im Zeichen des Klimawandels. Das EU-Forschungsprojekt U-Care veranstaltet am 13. Juni 2025 einen Workshop in der Stadtwerkstatt, der sich der Gestaltung von Städten unter den Bedingungen des Klimawandels widmet. Ziel des Projekts ist es, übertragbare Lösungen für eine gesunde, gerechte und klimaresiliente Stadtentwicklung zu entwickeln. Das Projekt wird von Erasmus+ gefördert und ist ein Teil einer breiteren Diskussion, die sich mit den sozialen Dimensionen des Klimawandels auseinandersetzt, wie es beispielsweise im Rahmen der aktuellen sozialwissenschaftlichen Forschung betrachtet wird Universität Flensburg berichtete.
Der Workshop wird sich auf die spezifischen Bedingungen des Bötzowviertels im Stadtteil Prenzlauer Berg konzentrieren. Dabei werden thermografische und räumliche Daten analysiert, die im Sommer 2024 zu Umweltfaktoren wie Oberflächentemperaturen, Verschattung und der Fußgängerfreundlichkeit gesammelt wurden. Die gekennzeichneten Routen für die Datenerhebung erstrecken sich über etwa ein Kilometer lange Fußwege, die häufig von Anwohner*innen, insbesondere von vulnerablen Gruppen, genutzt werden.
Herausforderungen durch Hitzestress
In Städten sind Bewohner*innen durch Hitzestress besonders gefährdet. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Kinder sowie sozial benachteiligte Gruppen. Die Ergebnisse des Workshops zielen darauf ab, konkrete Maßnahmen zur klimaangepassten Stadtgestaltung zu entwickeln. Hierzu zählen das Pflanzen von Bäumen, das Anlegen von Wasserflächen, die Entsiegelung von Flächen sowie gezielte Verschattungsmaßnahmen. Diese Ansätze stehen im Einklang mit der UrbanCare-Methodik, die praxisorientierte und evidenzbasierte Strategien zur Planung und Gestaltung öffentlicher Räume umfasst.
Teilnehmende des Workshops arbeiten in interdisziplinären Kleingruppen und analysieren Umweltprobleme sowie deren Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohner*innen. Fokusthemen sind alltägliche Orte wie Bushaltestellen, Straßenübergänge und Zugänge zu wichtigen Einrichtungen. Die Ergebnisse werden nicht nur in laufende Forschungsarbeiten, sondern auch in Stadtentwicklungsstrategien einfließen.
Weitreichender Kontext und Ansatz
Der Workshop ist Teil eines größeren Ansatzes zur Klimapolitik, der in den letzten Jahren verstärkt politische Aufmerksamkeit erhalten hat. Der Klimawandel ist ein zentrales Thema auf internationaler Ebene und wird als quantifizierbares Grenzproblem behandelt. Der gegenwärtige Diskurs betont oft die physikalischen Ursachen des Klimawandels und setzt auf kohlenstoffreduzierende Maßnahmen sowie technologische Lösungen. Die soziale Dimension des Klimawandels wird oftmals zu wenig berücksichtigt De Gruyter beschreibt.
Die UrbanCare-Methodik wird nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen europäischen Städten wie Gothenburg, Florenz und Nikosia angewendet. Ziel ist es, urbanen Raum so zu gestalten, dass die Lebensqualität unter den veränderten klimatischen Bedingungen möglichst hoch bleibt.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung für den Workshop können Interessierte eine E-Mail an stillke(at)tu-berlin.de senden. Der Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind entscheidend für die Entwicklung effektiver Lösungen im Kontext des Klimawandels.