Würzburgs Mediziner Einsele: Pionierarbeit in der Krebsforschung!
Prof. Dr. Hermann Einsele wird in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und plant ein Symposium zur Krebsmedizin.

Würzburgs Mediziner Einsele: Pionierarbeit in der Krebsforschung!
Am 12. August 2025 wurde Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), in die renommierte Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) aufgenommen. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Anerkennung seiner herausragenden Beiträge zur Krebsforschung dar. Die BAdW, die im Jahr 1759 gegründet wurde, vernetzt Spitzenforscher über Fach- und Ländergrenzen hinweg. Einsele plant, ein Symposium zu dem zukunftsweisenden Thema „Präzisionsmedizin in der Krebsbehandlung“ in den Räumlichkeiten der Akademie abzuhalten.
Als aktives Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Academia Europaea hat Einsele bereits zahlreiche bedeutende Auszeichnungen erhalten. Dazu zählen der Ken Anderson Award im Jahr 2024 und der Erasmus Haematology Award im Jahr 2022, die für seine Leistungen in der Immuntherapie von Krebserkrankungen verliehen wurden. Zudem ist er seit 2023 Sprecher des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT WERA.
Forschungsschwerpunkt: Multiple Myelome
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Multiple Myelom, welches die zweithäufigste Blutkrebserkrankung nach Leukämie ist. Das UKW bietet das größte Myelom-Programm in Europa an. Hierzu gehören klinische Studien und Forschung zu innovativen Therapieformen wie CAR-T-Zellen und T-Zell-aktivierenden Antikörpern. Diese Fortschritte in der Krebsbehandlung könnten entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene beitragen.
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat in jüngster Zeit auch mit dem Podcast „Krebs besiegen“ auf sich aufmerksam gemacht. Die von der Akademie initiierte Dokumentation behandelt umfassend die Geschichte der Krebsmedizin, den Klinikalltag sowie aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich Krebserkrankungen. Die erste Folge thematisiert die Schritte nach einer Krebsdiagnose und die Rolle bildgebender Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Krebs.
Aktuelle Entwicklungen in der Krebsforschung
Zu den behandelten Themen gehören auch Therapiefortschritte wie Strahlen- und Chemotherapie, Antihormontherapien sowie die Nutzung von immunbasierten Ansätzen in der Behandlung von Krebserkrankungen. In den weiteren Folgen erhalten Zuhörer einen Einblick in moderne Forschungslabore und innovative Projekte, wie die Arbeit des Forschers Klaus Wagenbauer an einem neuen Krebsmedikament auf DNA-Basis.
Der Podcast beabsichtigt, komplexe medizinische Inhalte verständlich aufzubereiten und bietet Unterstützung sowie Orientierung für Betroffene und Interessierte. Zu den Experten, die ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilen, gehören führende Wissenschaftler wie Markus Schwaiger, Präsident der Akademie, sowie Nadia Harbeck, die 2023 den Deutschen Krebspreis erhielt.
Ein weiterer prominenter Name in der Krebsforschung ist Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg. Er und sein Team entwickeln personalisierte immunbasierte Therapien, bei denen T-Zellen des eigenen Immunsystems der Patienten umprogrammiert werden. Diese innovative Technik hat das Potenzial, Krebszellen gezielt zu identifizieren und zu eliminieren. Hudecek kann auf über 70 Publikationen zurückblicken, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen sind, und hält zudem mehrere erteilte Patente vor.
Dank umfassender Förderung durch Drittmittel sowie zahlreiche Preise, darunter den Artur-Pappenheim-Preis, wird Hudeceks wegweisende Forschung in der zellulären Immuntherapie gewürdigt. Am 3. Dezember 2022 wurde er mit dem Schelling-Preis ausgezeichnet, der für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen wird.
Insgesamt stehen die Entwicklungen in der Krebsmedizin und der Implementierung neuer Technologien im Mittelpunkt der Forschung an der BAdW und dem UKW. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ansätze wird eine vielversprechende Zukunft für die Krebsbehandlung skizziert.