
Am 5. Mai 2025 fand an der Sorbonne-Universität in Paris eine bedeutende Veranstaltung zur künftigen Ausrichtung der europäischen Forschung statt. Prof. Dr. Maximilian Eibl, Prorektor für Lehre und Internationales der TU Chemnitz, vertrat dabei die Across European University Alliance, in der die TU Chemnitz eine zentrale Rolle als Gründungsmitglied und Lead spielt.
Die Veranstaltung wurde von Emmanuel Macron, dem französischen Präsidenten, und Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, organisiert. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die neue Forschungsstrategie „Choose Europe“, die darauf abzielt, Europa als einen führenden Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu etablieren.
Inhalt der neuen Forschungsstrategie
In ihrer Ansprache stellte von der Leyen ein umfassendes Paket zur Förderung exzellenter Wissenschaftler:innen vor, das ein Volumen von 500 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027 umfasst. Zu den Kernpunkten der Strategie gehören:
- Ein neuer, siebenjähriger „Super Grant“ im Rahmen des Europäischen Forschungsrats (ERC).
- Die Verdopplung der Mobilitätsförderung für Forschende, die nach Europa kommen.
- Erweiterte Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler:innen über das Pilotprogramm Choose Europe.
- Anreize in Schlüsselbereichen wie Künstliche Intelligenz (KI).
- Ankündigung eines Europäischen Innovationsgesetzes sowie einer Strategie für Startups und Scaleups.
Der Workshop, der im Anschluss an die Veranstaltung stattfand, brachte 64 geförderte europäische Hochschulallianzen zusammen. Dies betonte die strategische Weiterentwicklung dieser Allianzen und die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit in der Forschung.
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
Ein wesentlicher Bestandteil der Forschungsstrategie sind die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, die darauf abzielen, einen starken Pool von europäischen Forschenden zu etablieren und den Forschungsstandort Europa attraktiver zu gestalten. Diese Maßnahmen umfassen:
- Netzwerke zur Doktorandenausbildung.
- Forschungsaufenthalte von Postdocs.
- Personalaustauschprogramme.
- Mobilitätsprogramme.
Die Ausschreibungen sind themenoffen und setzen auf ein Bottom-up-Prinzip. Ein entscheidendes Kriterium ist die internationale Mobilität der Forschenden.
Horizont Europa: Europas Bekenntnis zu Forschung und Innovation
Im Kontext der europäischen Forschungsförderung ist das Programm Horizont Europa von zentraler Bedeutung. Als das neunte Rahmenprogramm der Europäischen Union hat es ein Budget von 95,5 Milliarden Euro und verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken sowie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern.
Das Programm ist in mehrere Säulen gegliedert, die sich mit verschiedenen Aspekten der Forschung und Innovation beschäftigen, darunter Wissenschaftsexzellenz, thematische Cluster und innovative Ansätze. Zu den zentralen Themen gehören Gesundheit, nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung.
Die durch „Choose Europe“ initiierten Schritte sowie die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans zur Verstärkung der europäischen Forschungsszene und zur Schaffung eines dynamischen Umfelds für zukünftige Innovationen. Angesichts dieser Entwicklungen zeigt sich, dass die europäische Forschung auf einem soliden Weg ist, um Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen.