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Zukunft der Geowissenschaften: Strategien gegen den Klimawandel enthüllt!

Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo) hat am 4. April 2025 ein bedeutendes White Paper im Museum für Naturkunde Berlin vorgestellt, das die Zukunft der Geowissenschaften thematisiert. Unter dem Titel „Zukunftsforschung der Geowissenschaften“ konzentriert sich das Strategiepapier auf die dringlichen globalen Herausforderungen, insbesondere die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie die Bereitstellung klimaschonender Energie- und Rohstoffressourcen. Federführend an der Erstellung des Dokuments war Prof. Friedhelm von Blanckenburg von der Freien Universität Berlin.

Das White Paper adressiert drei zentrale Fragen: Die Entstehung der Erde, anderer Planeten und des Lebens, die Vermessung und Simulation des Wandels der Erde sowie Lösungen und Handlungsoptionen der Geowissenschaften für aktuelle Herausforderungen. Ziel des Dokuments ist es, die wissenschaftliche Gemeinschaft zu einer intensiven Zusammenarbeit zu bewegen und gleichzeitig die Bedeutung von disziplinären Einzelprojekten für Innovationen zu betonen.

Interdisziplinäre Forschungsansätze

Ein wesentlicher Aspekt des White Papers ist die Förderung interdisziplinärer Verbundforschung. Diese Forschungsansätze sollen ein integriertes Verständnis der Erdsysteme entwickeln und komplexe Zusammenhänge wie die Beziehung zwischen Erdkrustenkräften und Erdbeben untersuchen. Der DVGeo engagiert sich außerdem für den Wissentransfer und organisiert Informationsveranstaltungen sowie die Deutsche Olympiade der Geowissenschaften.

Hierbei ist der DVGeo, gegründet 2015 in Berlin, die Stimme von vier großen geowissenschaftlichen Fachgesellschaften und vertritt etwa 10.000 Geowissenschaftler. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, hat das Papier auch Lösungsvorschläge zur Minderung des menschengemachten Klimawandels hervorgehoben.

Zusätzlich zu den im White Paper beschriebenen Strategien ist Deutschland derzeit in mehrere bedeutende Forschungsprojekte involviert, die das Verständnis der Erdbebensicherheit und der geodynamischen Prozesse unterstützen. Besonders hervorzuheben ist das Deutsche Seismologische Breitbandarray (DSEBRA), Teil des europäischen Projekts AlpArray. Dieses umfasst 100 mobile Breitbandstationen, die flexibel eingesetzt werden können, um Erkenntnisse über Gebirgsbildungsprozesse in den Alpen zu gewinnen.

Technologische Innovationen in der Geowissenschaft

DSEBRA ermöglicht Deutschland den Zugang zu dichten, langfristig betriebenen seismologischen Arrays, die als geowissenschaftliche Teleskope fungieren. Diese Technologie hat bereits Erfolge in Nordamerika verzeichnen können und wird entscheidend sein, um das Verständnis von Erdbeben, vulkanischer Aktivität und Mantelkonvektion zu verbessern. AlpArray gilt als das dichteste seismische Array auf der Skala eines gesamten Orogens und wird aus ca. 600 Landstationen bestehen, die in einem Abstand von 30 bis 40 km zueinander angeordnet sind.

Neuartige seismische Erkundungsverfahren, wie die Full-Waveform-Inversion, werden dabei auf die Daten von AlpArray angewandt. Dieses Projekt wird nicht nur das Wissen über die tiefen Strukturen und dynamischen Prozesse in Gebirgsgürteln erweitern, sondern auch eine Plattform zur Entwicklung innovativer Methoden bieten.

In Anbetracht der globalen Klimakrise ist die Geowissenschaft nicht nur gefordert, klares Wissen zu generieren, sondern auch praktikable Lösungen anzubieten, die über nationale Grenzen hinaus Wirkung zeigen. Der Klimawandel überschreitet Ländergrenzen und erfordert daher interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit. Experten stellen häufig die Frage: „Warum wissen wir so viel und handeln so wenig?“ Diese „knowledge-action gap“ verdeutlicht die Notwendigkeit, Forschung und praktische Umsetzung enger miteinander zu verknüpfen.

Die Politik vieler Länder setzt sich zum Ziel, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu leben und zu wirtschaften. Dies erfordert abgestimmte Transformationspfade in allen gesellschaftlichen Bereichen, was wiederum Innovationen in der inter- und transdisziplinären Forschung sowie tests in Reallaboren notwendig macht. Nur so kann ein nachhaltiges Vorgehen gegen die Herausforderungen des Klimawandels gelingen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse des White Papers und Projekte wie DSEBRA nicht nur die Grundlagen unserer geowissenschaftlichen Forschung stärken, sondern auch dringend benötigte Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit bieten. Weitere Informationen über die geowissenschaftlichen Entwicklungen finden Sie beim DVGeo, dem Geoinstitut der Ruhr-Universität Bochum und dem Deutschen Klima-Konsortium.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fu-berlin.de
Weitere Infos
geo.ruhr-uni-bochum.de
Mehr dazu
deutsches-klima-konsortium.de

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