Allgemein

Zukunft der Kunststoffe: Studierende entwerfen Visionen für 2050

In einem innovativen Projektseminar an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wurden Zukunftsvisionen für die Verwendung von Hochleistungskunststoffen in Kühlschränken entwickelt. Das Seminar, unter der Leitung von Dr. Jan-Hendrik Kamlage, fand im Sommersemester 2025 statt und war mit dem EU-Forschungsprojekt Circular Foam verbunden. In diesem Rahmen arbeiteten die Studierenden, darunter auch Alexander Mossell und Denise Fräbel, an praktischen Gruppenprojekten, die Methoden der qualitativen Szenarioanalyse einbezogen.

Das Seminar förderte nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch essentielle Soft Skills wie digitale Kompetenzen, Selbsteinschätzung und kooperatives Arbeiten. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um die Herausforderungen der Zukunft, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit und des Recyclings von Kunststoffen, zu meistern. Die Studierenden präsentierten ihre Ergebnisse in Form von KI-generierten Videos und einer fiktiven Tageszeitung, die Visionen für das Jahr 2050 entwarfen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Ein zentrales Thema des Projekts war die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Kunststoffverarbeitung. Das Forschungsprojekt Carbon Cycle Lab (CCLab) am Karlsruher Institut für Technologie befasst sich mit dem chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Ziel ist es, nicht verwertbare Abfälle zurück in den Stoffkreislauf zu führen. Professor Dieter Stapf unterstreicht die Dringlichkeit, Abfälle aus verschiedenen Quellen wiederzuverwerten, besonders vor dem Hintergrund der steigenden Energiekosten und der Ressourcenknappheit, die die Recyclingquoten erhöhen müssen.

Im Jahr 2023 wurden weltweit etwa 414 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert, wobei die Recyclingquote nur bei 10 % lag. Um den EU-Zielvorgaben gerecht zu werden, sollen bis 2035 jährlich zusätzlich 10 Millionen Tonnen Kunststoffe recycelt werden. Angesichts der Tatsache, dass Deutschland ein Drittel der europäischen Kunststoffproduktion verantwortet, sind bedeutende Verbesserungen im Recyclingsektor erforderlich.

Kooperation für den Klimaschutz

Die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Verbänden der Kunststoffindustrie, Maschinenbau und Entsorgungsbranche wird ebenfalls hervorgehoben. Ein aktuelles Positionspapier, unterstützt von Plastics Europe Deutschland und weiteren Organisationen, fordert, das Recycling voranzutreiben und effektive Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Dazu gehören unter anderem eine recyclinggerechte Produktgestaltung, der Ausbau der Entsorgungs- und Verwertungsstrukturen sowie ein EU-weites Verbot der Deponierung von Kunststoffabfällen.

Die Innovationskraft der deutschen Verpackungsindustrie zeigt sich im Ziel, bis 2025 90 % der Verpackungen recycling- oder mehrwegfähig zu gestalten. Dies erfordert jedoch klare politische Rahmenbedingungen und eine präzisierte Umsetzung der Recyclingstrategien in der gesamten EU.

Die Präsentation der Seminarergebnisse findet am 8. Oktober 2025 auf dem Kraftwerkstechnischen Kolloquium an der Technischen Universität Dresden statt. Damit wird die Brücke zwischen akademischer Ausbildung und praktischen Anwendungen im Bereich der nachhaltigen Kunststofftechnologie weiter geschlagen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news.rub.de
Weitere Infos
kit.edu
Mehr dazu
ingenieur.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert