Die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern steht im Fokus eines aktuellen Gutachtens, das von einer Expertenkommission vorgestellt wurde. Titel des Gutachtens lautet „Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert: Attraktivität und Qualität durch Professionsbezug und Wissenschaftsorientierung“. Dies berichtete die Universität Passau, die kürzlich ein Diskussionsforum zur Thematik organisierte.
Das Gutachten umfasst 58 Seiten und gibt mit 13 Empfehlungen konkrete Handlungsanweisungen zur Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer. Ziel des Forums an der Universität Passau, organisiert vom Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF), war es, zentrale Problemfelder und Rahmenbedingungen der Lehrerbildung im Kontext der neuen Empfehlungen zu erarbeiten.
Empfehlungen und Schwerpunkte
Die Empfehlungen der Kommission, die auch im Rahmen des „Masterplans Lehrkräftebildung Bayern“ vorgestellt wurden, beinhalten unter anderem:
- Bekenntnis zur schulartspezifischen Lehrerbildung.
- Beibehaltung der zentralen ersten Staatsprüfung.
- Erhöhung der Praxisorientierung im Studium.
- Weiterentwicklung der Schulpraktika.
- Erhöhte Aufmerksamkeit für Inklusion.
- Engere Verzahnung von Studium, Referendariat und Fortbildungen.
- Umgang mit heterogenen Klassen und sinnvolle Nutzung digitaler Medien.
Bei der Pressekonferenz, die von Professor Dr. Martin Huber, dem Vorsitzenden der Kommission, geleitet wurde, betonte Kultusministerin Anna Stolz die Notwendigkeit exzellent ausgebildeter Lehrkräfte für die Zukunft. Wissenschaftsminister Markus Blume hob hervor, dass die Ausbildung modernisiert werden soll, ohne grundlegende Strukturreformen vorzunehmen.
Praktische Umsetzung der Empfehlungen
Ein zentrales Anliegen des Diskussionsforums war die Ausweitung von Lehr-Lern-Laboren an der Universität Passau. Hier haben Studierende die Möglichkeit, mit digitalen Unterrichtstools zu experimentieren und innovative Lehr-Lern-Settings zu erproben. Die Diskussion über Modellstudiengänge zur Evaluation der Empfehlungen wurde ebenso geführt. Hierbei wurde auch die Ausweitung der Regelstudienzeit angesprochen.
Der nächste Schritt umfasst eine systematische Bestandsaufnahme der bestehenden Strukturen und Angebote an der Universität Passau. Um Rückfragen zum Gutachten zu klären, fand am 23. Juni eine virtuelle Informationsveranstaltung der Expertenkommission statt. Außerdem ist ein Podium am 17. Juli geplant, an dem alle bayerischen Zentren für Lehrkräftebildung teilnehmen werden, um eine gemeinsame Perspektive auf die Umsetzbarkeit der Maßnahmen zu entwickeln.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die bayerische Lehrerbildung sich zukunftsorientiert entwickeln will. Für weiterführende Informationen und Details zu den Empfehlungen wird auf die Homepage des ZLF verwiesen: www.zlf.uni-passau.de. Die vollständigen Empfehlungen sind ebenfalls einsehbar und bieten einen umfassenden Überblick über die geplanten Veränderungen in der Lehrkräftebildung.
