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Zukunft der Medikamentenentwicklung: Saarland setzt auf kreative Lösungen!

Die Universität des Saarlandes hat im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern einen Antrag für ein Exzellenzcluster gestellt, der in der Endrunde gescheitert ist. Diese Nachricht wurde am 22. Mai 2025 bekannt gegeben. Trotz dieses Rückschlags plant die Universität, Ideen aus der Clusterinitiative „nextAID³“ in den kommenden Jahren umzusetzen. Universitätspräsident Ludger Santen betont, dass die Entwicklung wichtiger Strukturen für die Wirkstoffforschung auch ohne die Unterstützung der Exzellenzförderung vorangetrieben wird.

Ein zentrales Ziel der Clusterinitiative ist die Beschleunigung der Entwicklung neuer Medikamente, insbesondere angesichts des steigenden Bedarfs an neuen Wirkstoffen aufgrund globaler Herausforderungen wie Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen. Laut dem BMBF erkranken jährlich über 50.000 Menschen in Deutschland an antibiotikaresistenten Erregern. Dies ist ein alarmierendes Zeichen im Hinblick auf die drohende Gefährdung der Wirksamkeit von Antibiotika.

Strategien zur Bekämpfung von Resistenzen

Aktuell dauert die Markteinführung eines neuen Wirkstoffs etwa zehn Jahre und kann Kosten von bis zu zwei Milliarden Euro verursachen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass 63 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Naturwissenschaften, Informatik und Medizin gemeinsam an der Clusterinitiative arbeiten. Die Saar-Universität kooperiert dabei mit dem Universitätsklinikum des Saarlandes sowie vier außeruniversitären Forschungsinstituten, unterstützt von der saarländischen Landesregierung.

Ein innovativer Ansatz zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen wird derzeit von einem Forschungsteam unter der Leitung von Professor Dr. Alexander Goesmann an der Justus-Liebig-Universität Gießen verfolgt. Sie nutzen maschinelles Lernen zur schnelleren Identifikation von Resistenzen und werden dabei vom BMBF mit rund einer Million Euro gefördert. Diese Technologien könnten es Ärzten ermöglichen, informierte Entscheidungen über die geeigneten Antibiotika zu treffen, bevor sie unwirksame Behandlungen einsetzen.

Die Rolle von KI und synthetischer Biologie

Parallel dazu forscht ein Team des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie an neuen Ansätzen zur Antibiotikaproduktion. In Zusammenarbeit mit der Clusterinitiative wurde bereits ein Verfahren zur zellfreien Proteinsynthese (CFPS) entwickelt, das die schnelle und kostengünstige Herstellung von antimikrobiellen Peptiden (AMPs) ermöglicht. Sechs potenzielle neue Wirkstoffe wurden identifiziert, die gegen multiresistente Erreger wirken und dabei keine Resistenzentwicklung zeigen.

Der PharmaScienceHub, gegründet von der Saar-Universität und dem Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, spielt eine entscheidende Rolle in der Wirkstoffforschung. Über 75 Forschungsgruppen arbeiten zusammen, um Wirkstoffkandidaten auf den Markt zu bringen. Die Clusterinitiative hat dazu beigetragen, den biomedizinischen Forschungsschwerpunkt in Homburg und Saarbrücken international sichtbar zu machen.

Insgesamt bleibt die Entwicklung neuer Antibiotika eine dringende Herausforderung, da die WHO schätzt, dass bis 2050 jährlich zehn Millionen Menschen an resistenten Keimen sterben könnten. Diese Entwicklungen, unterstützt durch die gewonnenen Erkenntnisse aus der KI-gestützten Forschung, könnten einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung dieser globalen Gesundheitskrise leisten. Universitätspräsident Santen dankt den Beteiligten für ihre kontinuierlichen Anstrengungen und lobt die Arbeit der Sprecherinnen der Clusterinitiative, Anna Hirsch, Andrea Volkamer und Martina Sester, ausdrücklich.

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