
Vom 17. bis 19. September 2025 findet an der Goethe-Universität Frankfurt eine bedeutende Tagung des European Network on Regional Labour Market Monitoring statt. Mehr als 100 Fachleute aus Europa, Asien und Afrika werden anwesend sein, um über aktuelle Herausforderungen und Lösungen regionaler Arbeitsmärkte zu diskutieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Austausch zwischen Vietnam und Hessen.
Aktuelle geopolitische Entwicklungen, insbesondere der Ukraine-Konflikt und die koronabedingten Einschränkungen, stellen die Arbeitsmärkte vor unerwartete Herausforderungen. Der erforderliche Strukturwandel in Produktionsbranchen hat gezeigt, dass traditionelle Prognosemethoden an ihre Grenzen stoßen. Hier bieten Foresight-Methoden eine vielversprechende Alternative, indem sie systematisch Expertenwissen sammeln und verschiedene Zukunftsszenarien entwickeln. Diese Methodiken sind jedoch in vielen europäischen Ländern noch relativ neu.
Foresight-Methoden im Fokus
Das 20-jährige Bestehen des Netzwerks, das über 400 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern umfasst, wird am Abend des 18. September mit einer Galaveranstaltung gefeiert. Heike Hofmann, die hessische Ministerin, betont die Wichtigkeit der Tagung für die hessische Arbeitsmarktpolitik und äußert, dass Hessen in Deutschland in dieser Materie fortschrittlicher ist als viele andere Bundesländer. Christa Larsen, die Leiterin des IWAK, unterstützt diese Ansicht. Internationale Organisationen wie die GIZ sind Mitveranstalter und bieten einen Plattform zur Diskussion über die zukünftige Ausrichtung von Arbeitsmärkten.
Der Transformationsdruck auf Unternehmen ist hoch, was die Notwendigkeit von vorausschauenden Methoden verdeutlicht. Das Fraunhofer IAO bietet Unterstützung zur Entwicklung spezifischer Lösungen für zukünftige Herausforderungen an. Es wird betont, dass eine datenbasierte, multiperspektivische und ko-kreative Herangehensweise zur Entwicklung langfristiger Visionen und zur Positionierung der Unternehmen unerlässlich ist. Die Foresight-Methoden helfen, Markttrends und technologische Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Gesellschaftliche Herausforderungen und Zukunftsgestaltung
Zusätzlich wird die gesellschaftliche Unsicherheit thematisiert, die durch die COVID-19-Pandemie und kriegerische Konflikte in Europa verstärkt wird. Junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren verlieren zunehmend das Vertrauen in eine positive Zukunft. Foraus verfolgt das Ziel, diese Jugendlichen zu ermutigen, aktiv an der Zukunftsgestaltung teilzunehmen. Politische Entscheidungsträger:innen sollen durch innovative und zukunftsorientierte Handlungsempfehlungen unterstützt werden, die sowohl der aktuellen Gesellschaft als auch zukünftigen Generationen zugutekommen.
Das Foresight Transformation Prism von Foraus und die vielfältigen Foresight-Methoden, die seit 2019 entwickelt wurden, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Initiativen wie „Global Labs“ oder „Politique en scène: Zukunft entscheiden“ zeigen, wie wichtig die aktive Beteiligung an Zukunftsprozessen ist. Methodiken wie Visioning und das Three Horizons Model ermöglichen eine strukturierte Herangehensweise an die Herausforderungen der Zukunft.
Die Tagung an der Goethe-Universität bietet somit nicht nur Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung internationaler Akteure, sondern auch eine Plattform, um innovative Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen auf den regionalen Arbeitsmärkten zu diskutieren und zu entwickeln.