
In der aktuellen Diskussion um die globale Erderwärmung stehen die Herausforderungen und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ganz oben auf der Agenda. Der Klimawandel wird als zentrale Herausforderung unserer Zeit wahrgenommen, besonders im Hinblick auf potenzielle klimatische Kipppunkte und den damit verbundenen Risiken. Ein beschriebenes Bedürfnis besteht darin, zukünftige Entwicklungen planbarer zu gestalten, um den Auswirkungen der Erderwärmung wirksam entgegenzutreten. Die Erörterungen dazu gehen über rein technische Aspekte hinaus und umfassen insbesondere die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Dies geht aus den Informationen der Universität Frankfurt hervor, wo eine Vortragsreihe mit dem Namen „Zukunft gestalten – Zwischen Klimawandel, Technologie und gesellschaftlicher Verantwortung“ geplant ist. Diese wird am 8. Mai 2025 mit einem Vortrag von Prof. Dr. Rainer Forst am Museum Giersch der Goethe-Universität eröffnet.
Die Reihe wird die Wechselwirkungen zwischen sozialen Prozessen und gesellschaftlichen Normen im Kontext des Klimawandels und der Technologisierung kritisch hinterfragen. Zu den zentralen Themen gehören ethische, politische und rechtliche Implikationen, die im Zusammenhang mit dem technologischen Fortschritt stehen. Der Eröffnungsvortrag von Rainer Forst mit dem Titel „Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit“ wird einen grundlegenden Rahmen für die folgenden Diskussionen bieten. Neben Forst sind in der Vortragsreihe auch weitere renommierte Gastredner eingeladen, deren Beiträge dazu dienen, verschiedene Perspektiven auf die Herausforderungen des Klimawandels zu beleuchten. Anstehende Vorträge sind unter anderem:
- 22. Mai: „Planetary Crime – zum Ende des Politischen in der Polykrise“ von Prof. Dr. Christoph Burchard.
- 12. Juni: „Gleichheit in der Zeit? Intergenerationelle Perspektiven des Rechts“ von Prof. Dr. Gabriele Britz.
- 10. Juli: „Ökologische Gesellschaftskritik, aber wie?“ von Dr. des. Felix Kämper.
Alle Veranstaltungen beginnen um 18.00 Uhr im MGGU – Museum Giersch in Frankfurt am Main und erfreuen sich eines öffentlichen und kostenlosen Eintritts. Ein zusätzliches Highlight ist die Ausstellung „FIXING FUTURES: Planetare Zukünfte zwischen Spekulation und Kontrolle“, die vom 5. April bis 31. August 2025 gezeigt wird. Diese Ausstellung verdeutlicht, wie Gesellschaften mit Unsicherheiten und zukünftigen Entwürfen umgehen, indem sie Zukünfte als dynamische und offene Felder betrachtet, die neu verhandelt werden müssen.
Interdisziplinarität als Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Ein wichtiger Aspekt in der Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit ist die Förderung eines interdisziplinären Ansatzes. Im Wintersemester 2021/22 wurde an der Ruhr-Universität Bochum ein Modul zum Thema Nachhaltigkeit im Optionalbereich eingeführt. Dieses wird von Lehrenden aus verschiedenen Fakultäten organisiert und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Prof. Dr. Dorothee Meer vom Germanistischen Institut hebt hervor, dass das hohe Interesse an diesem Thema in den vorherigen Semestern diese Initiative unterstützt hat.
- Die Ringvorlesung umfasst mehrere thematische Blöcke, darunter:
- Einführung
- Zukunft und Technik
- Ethische, juristische und diskursive Aspekte des Klimawandels und der Nachhaltigkeit
- Institutionelles Handeln und Nachhaltigkeit
Gesellschaftliche Bewegungen, wie die Jugendbewegung „Fridays for Future“, werden ebenso thematisiert, wie die Herausforderungen der Lehrerausbildung im Kontext zukünftiger Entwürfe. Ein Blick auf die Inhalte der Ringvorlesung zeigt ein beeindruckendes Spektrum an Themen, das bis zu den ethischen Fragen des Klimaschutzgesetzes reicht und zur kritischen Reflexion anregt. Die Ringvorlesung steht auch interessierten Gästen offen und findet an Donnerstag Nachmittagen statt.
Die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen, interdisziplinären Ansätzen und einer aktiven Bürgerbeteiligung bildet eine wesentliche Basis, um die Herausforderungen des Klimawandels langfristig zu bewältigen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Das umfassende Engagement der Hochschulen und die zahlreich organisierten Veranstaltungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um nachhaltige Entwicklungsziele in der Gesellschaft zu verankern.
Weitere Informationen und Ansprechpartnerin für die Vortragsreihe ist Anke Harms, die am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität tätig ist.