
Das Helmut-Schmidt-Zukunftsfestival, das vom 27. bis 29. Mai 2025 an der Leuphana Universität Lüneburg stattfindet, verspricht einen lebendigen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik. Unter dem Motto „Demokratie verteidigen und neu erfinden“ wird das Festival von der Präsenz zahlreicher Vordenker*innen geprägt sein.
Eröffnet wird das Festival mit einer besonderen Tanzaufführung: Das Stück „In C“ besteht aus 53 einfachen Bewegungen, die individuell von Tänzer*innen der Company von Sasha Waltz und Studierenden umgesetzt werden. Sasha Waltz, die als herausragende Choreografin eine signifikante Rolle in der kulturellen Teilhabe spielt, wird dafür mit dem Helmut-Schmidt-Zukunftspreis für ihr künstlerisches und demokratisches Engagement ausgezeichnet, wie Leuphana berichtet.
Vielfältige Perspektiven und Diskussionen
Das Festival bietet einen dreitägigen Raum für mehr als 60 junge Zukunftsgestalter*innen, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen. Ziel ist die Entwicklung innovativer Antworten auf Themen wie den Schutz des Klimas ohne gesellschaftliche Spaltung, die Verteidigung der Demokratie ohne Verlust der Freiheit sowie die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Sinne des Gemeinwohls. prominent vertreten sind kreativen Köpfe wie Luisa Neubauer, Nora Sophie Griefahn und Philipp von der Wippel, die ihre Expertise einbringen werden.
Teilnehmer*innen haben sich mit Beiträgen in Form von Videos oder Essays für das Festival qualifiziert und stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unter ihnen ist auch Paula Möhring, eine Ingenieurin aus Hamburg, die ihre ersten Urlaubstage im neuen Job für diese bedeutende Veranstaltung nutzt.
Ein zentrales Element des Festivals wird ein gemeinsam entworfenes Demokratie-Manifest sein, das im Rahmen der Preisverleihung im Thalia-Theater in Hamburg präsentiert wird. Diskutiert wird auch die Präsenz der AfD, die zu Boycott-Aufrufen führte und damit das demokratische Engagement aller Beteiligten thematisiert. Marina Weisband, die Gründerin des digitalen Beteiligungsprojekts „aula“, wird in diesem Jahr mit dem Didacta-Bildungspreis ausgezeichnet, lehnt diesen jedoch während der Zeremonie ab. Sie betont die Notwendigkeit von Empathie und ermutigt die Studierenden, soziale Konventionen zu hinterfragen.
Kulturelle Teilhabe und ihre Bedeutung
Kulturelle Teilhabe spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion um Demokratie und Gesellschaftsbildung. Laut Politik Kultur fördert die kulturelle Teilhabe die gesellschaftliche Teilhabe und die Demokratiefähigkeit, was sich in unterschiedlichen ihnen zugrunde liegenden Ansätzen zeigt: Während Publikum und Rezipienten von kulturellen Angeboten passive Formen darstellen, sind aktive Teilhabe und Mitbestimmung essentielle Elemente, die in den Diskurs über demokratische Teilhabe einfließen.
Es wird oft darüber diskutiert, wie kulturelle Bildung, wie sie im Rahmen von Programmen wie „Kultur macht stark“ für benachteiligte Kinder und Jugendliche angeboten wird, zur Erhöhung der Zugänglichkeit beitragen kann. Die politische Vorgabe für eine starke Teilhabeorientierung stößt dabei auf Herausforderungen, Menschen unterschiedlicher sozialer und politischer Hintergründe zusammenzubringen.
Mit dem Helmut-Schmidt-Zukunftsfestival wird ein bedeutender Beitrag zur Förderung dieses Diskurses geleistet, indem junge Menschen aktiv in die Gestaltung ihrer Zukunft einbezogen werden. Die hohe kulturelle Förderung in Deutschland, die jährlich bei 15 Milliarden Euro liegt, unterstreicht die Relevanz kultureller Angebote für eine diverse und demokratische Gesellschaft.