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Zukunftstag in Hildesheim: Jungen und Mädchen erobern neue Berufsfelder!

Am Freitag, dem 4. April 2025, fand an der Universität Hildesheim der Girls‘ and Boys‘ Day statt, ein bundesweiter Aktionstag zur Berufs- und Studienorientierung. Über 150 Teilnehmer, 75 Mädchen und 75 Jungen, hatten die Möglichkeit, in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern. Die Veranstaltung wurde von Martina Melke-Harmgardt, einer Mitarbeiterin im Gleichstellungsbüro, organisiert. Ziel war es, Klischees abzubauen und geschlechterunabhängige Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche zu ermöglichen, was auch für genderqueere Kinder gilt. Individuelle Lösungen wurden gesucht, um allen Kindern an diesem Tag gerecht zu werden, berichtet die Universität Hildesheim.

Der Tag begann um 8 Uhr mit einer Begrüßung durch Nina Wüstemann vom Gleichstellungsbüro. Die Workshops behandelten ein breites Spektrum an Themen, darunter Programmieren, Chemie, Stadtplanung, Übersetzen und Künstliche Intelligenz (KI). Besonders beliebt war der Workshop „High-Tech-Osternest“, bei dem die Schüler*innen einen Roboterarm programmierten. Im Workshop „Farb- und Lichtchemie“ lernten die Teilnehmer die Cyanotypie kennen, und im Workshop „Ein Tag als Übersetzer“ wurden Grundlagen der Leichten Sprache sowie die Anpassung von Texten an unterschiedliche Zielgruppen vermittelt. Für die begleitende mediale Dokumentation sorgten Edda und Philo Schäfer, die Foto- und Videoaufnahmen anfertigten.

Bundesmaßnahmen zur Gleichstellung

Der Girls‘ and Boys‘ Day ist Teil eines bundesweiten Projekts, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Diese Veranstaltung soll die Geschlechtergerechtigkeit voranbringen, insbesondere in Berufsfeldern, in denen der Geschlechteranteil unter 40 Prozent liegt. Wie aus den Informationen der Bildungsserver hervorgeht, dient diese Maßnahme dazu, Mädchen zu ermutigen, sich für technische Berufe zu interessieren und Jungen, die sozialen Berufen nachzugehen.

Der Girls‘ Day konzentriert sich insbesondere darauf, Mädchen einen Einblick in neue Berufsfelder zu bieten, während der Boys‘ Day ein Informationsangebot für Jungen darstellt. Die Schüler*innen der Klassen 5 bis 10 erhalten die Möglichkeit, in verschiedene Arbeitsbereiche zu schnuppern und ihre Interessen zu erkunden. Unterrichtsmaterialien zur Vorbereitung auf die Aktionstage und zu Rollenbildern stehen den Lehrkräften zur Verfügung.

Der Stand der Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland

Die Ziele der Geschlechtergerechtigkeit sind im Grundgesetz verankert, wie der Artikel 3, Abschnitt 2, feststellt. Dennoch sind erhebliche Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung und im Einkommen zwischen Männern und Frauen nach wie vor Realität. Laut dem WSI Report 2020 haben Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger Einkommen als Männer. Während 46 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiten, sind es bei den Männern nur 11 Prozent. Diese Ungleichheit wird durch verschiedene Faktoren wie die ungleiche Verteilung von Pflege- und Betreuungsaufgaben sowie die sogenannte „Mental Load“ verstärkt, welche die unsichtbare Denkarbeit bei der Alltagsorganisation beschreibt.

Die Hans-Böckler-Stiftung untersucht kontinuierlich die geschlechterbezogenen Unterschiede und fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung, darunter den Ausbau der Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle. Die Situation hat sich durch die Corona-Pandemie verschlechtert, da viele Mütter ihre Arbeitszeit reduzieren mussten. Die Gleichstellung von Männern und Frauen bleibt somit ein zentrales Anliegen der Gesellschaft, das durch Initiativen wie den Girls‘ and Boys‘ Day unterstützt wird.

Die Universität Hildesheim nimmt bereits zum vierten Mal an diesem bedeutenden Zukunftstag teil und setzt sich aktiv für die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in verschiedenen Berufsfeldern ein. Die hohe Begeisterung der Kinder zeigt, dass solch innovative Veranstaltungen wichtig für die berufliche und soziale Entwicklung der nächsten Generation sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hildesheim.de
Weitere Infos
bildungsserver.de
Mehr dazu
boeckler.de

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