
Am Montag, dem 14. Juli 2025, wird im Karlsruher Rathaus die Veranstaltung „KIT im Rathaus“ stattfinden. Ein zentrales Thema der Veranstaltung sind die aktuellen Forschungsprojekte des KIT-Zentrums MathSEE, welches interdisziplinäre mathematische Forschung bündelt. Um 18:30 Uhr werden Professorin Melanie Schienle, die wissenschaftliche Sprecherin des Zentrums, sowie weitere Experten neue Fortschritte im Bereich der Hochwasservorhersagen, mathematischen Modelle und Wellenphänomene präsentieren. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, was das Event für die Öffentlichkeit zugänglich macht, berichtet KIT.
Besondere Beachtung finden wird der Vortrag von Dr. Ralf Loritz über KI-gestützte Hochwasservorhersagen im Rahmen des Projekts KI-HopE-De. Er wird aufzeigen, wie Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle bei der frühzeitigen Warnung vor Hochwasserereignissen spielen kann, um die Folgen für betroffene Regionen zu minimieren. Auf globaler Ebene hat auch die Google-Forschungsabteilung ein KI-Modell entwickelt, das in der Lage ist, Hochwasserprognosen basierend auf öffentlich zugänglichen Wetterdaten zu erstellen, ohne auf Messstationen angewiesen zu sein. Dieses Modell kann bereits fünf Tage vor einem Hochwasserereignis zuverlässige Vorhersagen liefern und erreicht somit ähnliche Genauigkeit wie bestehende Systeme, die oft nur wenige Stunden vor dem Ereignis warnen können.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Fortschritte
Zusätzlich wird Professor Sebastian Krumscheid über Unsicherheiten in mathematischen Modellen sprechen, während Dr. Björn de Rijk die mathematische Modellierung und Steuerung von Wellenphänomenen thematisieren wird. Ein Stehempfang nach den Vorträgen bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit den Vortragenden auszutauschen und zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der über 20 Jahre bestehenden Reihe „KIT im Rathaus“ statt, die vom FORUM Wissenschaft und Gesellschaft koordiniert wird. In diesem Kontext ist das KIT als Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft eng mit der Bearbeitung globaler Herausforderungen in Energie, Mobilität und Information verbunden. Die Ideenzusammenführung unterschiedlichster Disziplinen ist der Schlüssel zur Lösung solcher komplexen Herausforderungen.
Durchbruch in der KI-Forschung
Die Relevanz von KI in der Wettervorhersage wird auch durch die neuesten Entwicklungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) untermauert. Der DWD hat kürzlich einen Durchbruch erzielt, indem er Wetterbeobachtungsdaten erfolgreich ausschließlich mit Künstlicher Intelligenz in Vorhersagemodelle integriert hat. Präsidentin Prof. Dr. Sarah Jones hebt die wissenschaftliche und technische Führungsposition des DWD hervor. Das neu entwickelte Datenassimilationsschema zeigt vielversprechende Ansätze zur Optimierung und Effizienzsteigerung in der Wettervorhersage.
Das AI-Var-System des DWD integriert den Datenassimilationsprozess direkt in neuronale Netzwerke, was zu reduzierten Rechenkosten führt und gleichzeitig die Analyse- und Vorhersageprozesse beschleunigt. Experten europäischer Wetterdienste haben bereits positive Resonanz zu den neuen Methoden gegeben. Diese Technologien stellen einen entscheidenden Baustein für die Zukunft der Wettervorhersage dar.
Zusammenfassend wird die Veranstaltung am 14. Juli 2025 nicht nur eine Plattform für die Vorstellung innovativer Forschungen im Bereich der mathematischen Modelle und der Hochwasservorhersage bieten, sondern auch die tiefgreifenden Einflussmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz auf verschiedene Sektoren, einschließlich des Hochwasserschutzes, verdeutlichen.
Die begleitende Ausstellung des KIT-Zentrums MathSEE wird vom 14. bis 16. Juli 2025 im ersten Obergeschoss des Rathauses zu sehen sein, der Eintritt ist ebenfalls frei.