
Wissenschaftler*innen der Universität Stuttgart und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme (MPI-IS) setzen ihre Forschungen im interdisziplinären Exzellenzcluster IntCDC fort. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat haben beschlossen, den Cluster mit dem vollständigen Titel „Integrative Computational Design and Construction for Transformative Architecture (IntCDC)“ für weitere sieben Jahre zu fördern. Dies ist ein bedeutender Schritt, der nicht nur der Universität Stuttgart ermöglicht, ihre internationale Spitzenforschung im Bereich Architektur und Bauwesen auszubauen, sondern auch die Planung und den Bau zukunftsfähig und klimapositiv zu transformieren.
Professor Peter Middendorf, der Rektor der Universität Stuttgart, hat die Entscheidung der Förderinstitutionen begrüßt. Er betont das enorme Potenzial der Universität, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Laut Middendorf basiert die Exzellenzstrategie auf einem kompetitiven Wettbewerb, der durch internationale wissenschaftliche Evaluierungen gekennzeichnet ist. Die Universität beabsichtigt, die Ergebnisse der Gutachten zu analysieren und somit eine strategische Weiterentwicklung voranzutreiben.
Interdisziplinäre Ansätze zur Problemlösung
Das Exzellenzcluster verfolgt einen integrativen Forschungsansatz, der mehrere Bereiche umfasst. Dieser reicht von Methoden und Prozessen bis hin zu systemen und bereichsübergreifenden Themen. Ziel ist es, umfassende Lösungswege für ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen zu entwickeln, die mit herkömmlichen, inkrementellen Ansätzen nicht gelöst werden können. Die Schaffung von Voraussetzungen für eine qualitätsvolle und nachhaltige gebaute Umwelt sowie der Aufbau einer digitalen Baukultur stehen ebenfalls im Vordergrund.
Eines der zentralen Ziele des Clusters ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im größten Industriesektor weltweit zu stärken. Die Universität Stuttgart sieht sich in einer exzellenten Position, diese Forschungsherausforderungen anzugehen dank ihrer langen Tradition und internationalen Sichtbarkeit in Architektur und Bauingenieurwesen. Aktuelle Projekte, wie der DFG Exzellenzcluster IntCDC und verschiedene Sonderforschungsbereiche, unterstreichen das nationale Alleinstellungsmerkmal in diesem Bereich.
Verbundprojekte und langfristige Ziele
Ein Beispiel für eine verwandte Forschungsrichtung ist das INKEWES-Projekt, das sich auf die Revitalisierung und Nutzbarmachung von leerstehenden industriellen Kulturstätten in Sachsen konzentriert. Hierbei stehen regenerative Energiekonzepte und die Nachnutzung historischer Industriebestände im Fokus. Es wird angestrebt, die Energiewende mit dem Erhalt von Industriearealen zu verbinden und brauchbare Strategien für einen denkmalgerechten Umgang mit diesen Flächen zu entwickeln. Geothermische Ansätze zur Energieversorgung sowie die Analyse quartiersbasierter Prozesse zur Senkung des Energieverbrauchs sind ebenfalls Teil der Forschungsagenda. Die Laufzeit dieses Projekts ist von 2024 bis 2026 und die TU Dresden fungiert als Forschungspartner.
Die synergistischen Effekte solcher interdisziplinären Projekte zeigen, wie das Wissen nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Stadtplanung und Denkmalpflege gefördert werden kann. Weitere Projekte, die an der TU Dresden durchgeführt werden, beleuchten Themen von der Unterstützung von Kommunen bei der Digitalisierung bis hin zur Untersuchung von Transformationsprozessen in urbanen und ländlichen Kontexten. Diese umfassende Forschungslandschaft füllt einen wesentlichen Teil des Rahmens aus, den auch das Exzellenzcluster IntCDC mit seinen Zielen anstrebt.