Botanische Gärten glänzen beim BioBlitz 2025: Artenvielfalt im Fokus

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Botanischer Garten der Uni Ulm belegt den vierten Platz beim BioBlitz 2025 – Entdecken Sie Artenvielfalt und Biodiversität!

Botanischer Garten der Uni Ulm belegt den vierten Platz beim BioBlitz 2025 – Entdecken Sie Artenvielfalt und Biodiversität!
Botanischer Garten der Uni Ulm belegt den vierten Platz beim BioBlitz 2025 – Entdecken Sie Artenvielfalt und Biodiversität!

Botanische Gärten glänzen beim BioBlitz 2025: Artenvielfalt im Fokus

Am 11. August 2025, ein bedeutender Tag für die Botanischen Gärten im deutschsprachigen Raum, fand der BioBlitz statt, ein Projekt zur Erkundung der Artenvielfalt in diesen Einrichtungen. Mit insgesamt mehr als 30 teilnehmenden Gärten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt die Veranstaltung, wie wichtig die botanische Forschung und die Dokumentation von Biodiversität sind. Der Botanische Garten der Universität Ulm belegt dabei einen beachtlichen vierten Platz, hinter den Gärten in Graz, Berlin und Bonn, was seine Relevanz in der botanischen Forschung unterstreicht, wie uni-ulm.de berichtet.

Im Rahmen des BioBlitz wurden im Juni 2025 insgesamt 1.114 Arten dokumentiert, was die Bedeutung der Veranstaltung für die Wissenschaft verdeutlicht. Die Daten wurden mithilfe der App iNaturalist erfasst, die es den Teilnehmern ermöglicht, Tiere, Pflanzen und weitere Organismen zu fotografieren und ihre Beobachtungen online zu teilen. Leon Wischenbarth, ein Biologiestudent, wurde zum Gesamtsieger gekürt. Er entdeckte über 1400 Arten und zeigte damit außergewöhnliche Entdeckungsgabe und Engagement: durchschnittlich drei Stunden pro Tag war er in den verschiedenen Lebensräumen des Gartens unterwegs. Unter seinen Entdeckungen waren seltene Arten wie der Gartenrotschwanz mit Nachwuchs und der Rote Kurzbein-Springschwanz. Eine unerwartete Sichtung war ein Rotfuchs am Vormittag.

Teilnahme und Wettbewerbe

Die Veranstaltung fand während der Woche der Botanischen Gärten, vom 14. bis 22. Juni 2025, statt. Jeder, der Freude an der Natur hat und fotografieren möchte, war eingeladen, sich zu beteiligen. Die App bietet eine einfache Möglichkeit, sich kostenlos zu registrieren und aktiv an der Dokumentation teilzunehmen. Neben der Erfassung von Arten wurden auch verschiedene Wettbewerbe ausgerufen, bei denen Preise in mehreren Kategorien vergeben wurden. Dazu zählten unter anderem der aktivste Beobachter und das tollste Foto, die von einer Jury aus Verbandsvertretern entschieden wurden. Die Gewinner erwartet ein Buchpreis, was das Interesse an der Teilnahme weiter anheizte, wie verband-botanischer-gaerten.de berichtet.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernahm Dr. Mark Benecke, ein renommierter Kriminalbiologe. Er bringt nicht nur seine wissenschaftliche Expertise mit, sondern auch ein starkes Engagement für den Naturschutz, und wurde für seine Unterstützung der Aktion anerkannt.

Globale Herausforderungen für Botanische Gärten

Die Rolle der Botanischen Gärten ist jedoch nicht nur auf lokale Erhebungen beschränkt. Eine internationale Studie, an der die Botanischen Gärten der Universität Bonn beteiligt sind, hat beunruhigende Ergebnisse zur weltweiten Pflanzenvielfalt ans Licht gebracht. Rund 40 Prozent der globalen Pflanzenvielfalt gelten als gefährdet, und diese Gärten sind entscheidende Akteure im Bereich der Arterhaltung. Die Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht wurde, untersucht Daten von 1,9 Millionen Datensätzen aus 50 wissenschaftlichen Gärten weltweit. Diese Gärten decken mehr als 40 Prozent der globalen Pflanzenarten ab, wie botgart.uni-bonn.de feststellt.

Aber die Botanischen Gärten stehen auch vor Herausforderungen. Einschränkungen seit den 1990er Jahren haben die Möglichkeiten zur Neuzusammenstellung der Sammlungen verringert. Der Zugang zu neuem Pflanzenmaterial aus der Natur ist erschwert, was die Erhaltung bereits bestehender Sammlungen gefährdet. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass lebende Pflanzen im Durchschnitt nur etwa 15 Jahre alt werden, was regelmäßige Neubeschaffungen erfordert. Eine signifikante Abnahme nicht-heimischer Pflanzen um 38 Prozent seit 1993 steht vor dem Hintergrund verstärkter internationaler Biodiversitätsverordnungen.

Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Dokumentation und der Wissensaustausch, was die botanischen Gärten daran hindert, ihre Sammlungen effektiv zu verwalten. Dr. Cornelia Löhne, wissenschaftliche Leiterin der Botanischen Gärten in Bonn, hebt die Notwendigkeit hervor, ein globales Netzwerk von Lebendsammlungen zu schaffen. Die transparente Dokumentation jeder Sammlung ist entscheidend, um den Austausch von Pflanzenmaterial zu ermöglichen und die Forschung zu fördern.

Insgesamt zeigt sich, dass Botanische Gärten nicht nur Orte der Erholung und Bildung sind, sondern auch Schlüsselakteure im globalen Bestreben zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt. Ihr Engagement bei Veranstaltungen wie dem BioBlitz und ihre bedeutende Rolle in der wissenschaftlichen Forschung sind unerlässlich, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.