Entdeckung der Sensation: Größtes Mammutelfenbein-Werkzeug gefunden!
Tübinger Archäologen entdeckten ein 39.000 Jahre altes Mammutelfenbeinwerkzeug im UNESCO-Welterbe Hohle Fels. Fund des Jahres!

Entdeckung der Sensation: Größtes Mammutelfenbein-Werkzeug gefunden!
Die neuesten archäologischen Funde aus den Höhlen der Schwäbischen Alb sorgen für Aufsehen und erweitern unser Verständnis der Altsteinzeit. Ein Team von Tübinger Archäologen hat ein Mammutelfenbeinmeißel geborgen, das als das größte seiner Art gilt. Mit einer Länge von 24,7 cm, einem Umfang von 10,4 cm und einem Gewicht von 168 g stammt dieses außergewöhnliche Werkzeug aus dem UNESCO-Welterbegebiet „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ und wurde auf etwa 39.000 Jahre datiert. Der Fund erfolgte in der Hohle Fels, nahe Schelklingen, und wurde als „Fund des Jahres“ ausgezeichnet. Die Universität Tübingen berichtet, dass es sich um ein umgearbeitetes Werkzeug unbekannter Funktion handelt, das auf die vielseitige Verwendung von Mammutelfenbein in der damaligen Zeit hinweist.
In der Zeit vor rund 40.000 Jahren war Mammutelfenbein ein beliebtes Material für die Herstellung von Werkzeugen und Kunstobjekten. Nach Angaben von Professor Nicholas Conard, dem Leiter des Forschungsteams vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (SHEP), wurden in der Altsteinzeit im Hohle Fels zahlreiche Elfenbeinobjekte hergestellt. Die meisten bisherigen Funde waren kleinere Werkzeuge, doch dieser Meißel aus Schicht fünf repräsentiert mit seiner Größe eine neue Dimension. Frühere Funde aus dem Jahr 2019 beinhalteten drei Elfenbeinmeißel, die zwischen 14 und 22 cm lang waren. Dies zeigt einen bemerkenswerten Fortschritt in der Werkzeugherstellung der damaligen Menschen. Die Schwäbische Zeitung hebt hervor, dass das neue Werkzeug als ganzes Stück gefunden wurde, was seine Einzigartigkeit unterstreicht.
Einblicke ins Leben der Neandertaler
Die Archäologen der Schwäbischen Alb haben auch Hinweise auf die Lebensweise der Menschen entdeckt, die in dieser Region jagten und lebten. Diese Menschen verwerteten nicht nur das Fleisch von Mammuts, sondern stellten auch Schmuck und Werkzeuge aus deren Stoßzähnen her. Die Epoche, in der diese Funde entstanden, wird als „Zeitalter des Mammutelfenbeins“ bezeichnet. Die Nutzung von Elfenbein war in der Region zu dieser Zeit überaus verbreitet. Der Meißel könnte, basierend auf den Schlagspuren am oberen Ende, zur Bearbeitung von Elfenbein verwendet worden sein, um kleinere Teile für Kunst oder Schmuck zu gewinnen.
Dr. Sibylle Wolf und ihr Team untersuchen die Herstellung und Nutzung dieser Meißel und betonen, dass der neue Fund bemerkenswert gut erhalten ist. Sie vermutet zudem, dass der Meißel möglicherweise früher auch als Lanze genutzt wurde, dies bleibt jedoch unsicher. Am 25. Juli 2023 wurde ein weiterer beeindruckender Fund aus der Region präsentiert – eine Mammutelfenbeinfigurine, die belegt, dass die Menschen der Eiszeit vor fast 40.000 Jahren auch ackerbauliche Kunst in Form von Tierskulpturen schufen.
Beide Funde sind bis zum 9. November 2025 im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren ausgestellt. Das Museum, bekannt für seine umfangreiche Sammlung von altsteinzeitlichen Kunst- und Musikinstrumenten, ist dienstags bis sonntags sowie feiertags geöffnet und zieht damit Besucher aus der ganzen Region an.