Herzfibrose auf dem Vormarsch: Neue Erkenntnisse retten Leben!
Forschungsteams der Uni Freiburg und KIT entschlüsseln Herzfibrose mit neuen Methoden zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung.

Herzfibrose auf dem Vormarsch: Neue Erkenntnisse retten Leben!
Herzfibrose ist eine fortschreitende Erkrankung, die zur Bildung von Bindegewebe im Herzmuskel führt. Dies hat schwerwiegende Folgen für die Pumpleistung und kann zu einer gestörten elektrischen Signalweiterleitung führen. Eine aktuelle Studie der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat gezeigt, dass Herzfibrose signifikant zu Herzrhythmusstörungen beitragen kann, die insbesondere bei körperlicher Anstrengung besonders gefährlich werden können. Laut KIT ist das Verständnis der elektrischen Leitfähigkeit bei Herzfibrose bislang unzureichend erforscht gewesen.
Das Forschungsteam setzte computergestützte Modelle und digitale Zwillinge ein, um die Erkenntnisse zu vertiefen. Optische Bildgebung und 3D-Computermodelle von Mäuseherzen zeigten, dass das fibrotische Gewebe auf elektrische Signale wie ein „Tiefpassfilter“ wirkt. Dies kann zu einer verlangsamten oder blockierten Weiterleitung elektrischer Impulse führen. Dies ist besonders relevant für die arrhythmogene Kardiomyopathie, eine genetisch bedingte Herzmuskelerkrankung, die oft bei jungen Menschen auftritt.
Arrhythmogene Kardiomyopathie
Die arrhythmogene Kardiomyopathie (ACM) ist eine genetisch bedingte Erkrankung des Herzmuskels, die durch fibrofettes Gewebe im Myokard charakterisiert ist. Diese Erkrankung kann zu ventrikulären Arrhythmien und plötzlichem Herztod führen, wie die NCBI beschreibt. Frühere Annahmen, dass vor allem der rechte Ventrikel betroffen sei, haben sich als zu eng gefasst herausgestellt. Auch der linke Ventrikel kann betroffen sein.
Die Diagnose dieser Erkrankung erfolgt oft multiparametrisch, wobei spezifische Kriterien von internationalen Fachgremien entwickelt wurden. Die Behandlung zielt darauf ab, plötzlichen Herztod zu verhindern und die Symptome der Herzinsuffizienz zu lindern. Zu den möglichen Behandlungsoptionen gehören die Implantation eines Defibrillators, medikamentöse Therapien sowie Katheterablation.
Diagnose von Herzrhythmusstörungen
Ärzte stellen oft anhand der Symptome eine vorläufige Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Wichtige Faktoren sind das Auftreten der Palpitationen sowie die Umstände ihres Beginns und Endes. Zur genauen Bestimmung der Art und Ursache von Arrhythmien kommen unterschiedliche Diagnoseverfahren zum Einsatz. Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist das gängigste Verfahren, um die elektrischen Signale, die Herzschläge auslösen, aufzuzeichnen, berichtet MSD.
Langzeitüberwachung des Herzrhythmus kann mittels tragbarer EKG-Geräte durchgeführt werden, die über einen Zeitraum von 24 Stunden bis zu zwei Wochen verwendet werden können. In einigen Fällen kann sogar ein implantierbares Aufzeichnungsgerät notwendig werden, um seltene und gefährliche Arrhythmien zu diagnostizieren.
Die Kombination aus modernen Forschungsergebnissen zur Herzfibrose und den etablierten Diagnosemethoden zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen könnte für die klinische Praxis von großem Nutzen sein. Insbesondere bei Patienten mit arrhythmogenen Kardiomyopathien sind gezielte Belastungstests entscheidend für die Diagnostik und helfen, die Diagnose und Behandlung zu optimieren.