Hochschulrektoren treffen sich: Zukunft der Weiterbildung in Baden-Württemberg!
Am 3. Juli 2025 besuchte eine HRK-Delegation die Pädagogische Hochschule Heidelberg, um über wissenschaftliche Weiterbildung zu diskutieren.

Hochschulrektoren treffen sich: Zukunft der Weiterbildung in Baden-Württemberg!
Am 3. Juli 2025 besuchte eine Delegation der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die Pädagogische Hochschule Heidelberg, um sich über die Angebote und Herausforderungen der wissenschaftlichen Weiterbildung an Pädagogischen Hochschulen zu informieren. Unter der Leitung von HRK-Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Tippe dauerte das Programm vier Stunden und umfasste Gespräche mit Mitgliedern des Rektorats sowie Weiterbildungsverantwortlichen von insgesamt sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg. Auch drei Vertreter:innen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) nahmen an dem Austausch teil.
Das Programm wurde von der Professional School der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit anderen Hochschulen organisiert. In einer Keynote betonte Prof.in Dr. Karin Vach, Rektorin der Hochschule, die spezifischen Merkmale der Pädagogischen Hochschulen und deren Auftrag im Bereich der Weiterbildung. In den anschließenden Diskussionen wurden die Unterschiede zu anderen Hochschularten sowie die spezifischen Zielgruppen in den Bereichen Bildung, Erziehung, Soziales, Gesundheit und Kultur thematisiert.
Einblicke in aktuelle Programme
Ein Gallery Walk und eine Poster-Session gaben den Teilnehmenden Einblicke in verschiedene aktuelle Programme, darunter Themen wie Deutsch als Zweitsprache, Kindheits- und Pflegepädagogik, Erwachsenenbildung, Kulturmanagement sowie die Fortbildung von Lehrkräften. Diese Veranstaltungen erzeugten einen regen Austausch über die Ideen zur Weiterentwicklung und den Ausbau der Programme, insbesondere durch Kooperationen zwischen den Hochschulen.
Ein zentrales Ergebnis der Veranstaltung war die Notwendigkeit eines strategischen Dialogs mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerfortbildung Baden-Württemberg (ZSL) sowie dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. In einer Abschlussdiskussion, die im Format eines World Cafés stattfand, wurden Herausforderungen bei der Umsetzung des Weiterbildungsauftrags erörtert. Dies umfasste Themen wie Einschränkungen beim Einsatz von Lehrpersonal, sozialversicherungsrechtliche Fragen und die Kalkulation der kostenpflichtigen Angebote im öffentlichen Interesse.
Politische Rahmenbedingungen und Empfehlungen
Das Engagement der PH-Vertreter:innen und die Qualität der angebotenen Programme wurde von HRK-Vizepräsidentin Tippe ausdrücklich gewürdigt. Prof.in Dr. Karin Vach bedankte sich für das Interesse an den gemeinsamen Lösungsansätzen und dem Austausch von Erfahrungen.
Die Entwicklung der wissenschaftlichen Weiterbildung ist von zahlreichen Meilensteinen geprägt. Dazu gehört das Bund-Länder-Programm „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“, das von 2011 bis 2020 durchgeführt wurde, sowie die Empfehlungen des Wissenschaftsrats aus dem Jahr 2019 und die nationale Weiterbildungsstrategie, die ebenfalls 2019 ins Leben gerufen wurde. Seit 2020 wird das Weiterbildungsportal „hoch & weit“ betrieben, um Informationen zu bündeln und den Zugang zu erleichtern.
In ihrer 32. Mitgliederversammlung im November 2021 verabschiedete die HRK Empfehlungen zur wissenschaftlichen Weiterbildung, die sich an Hochschulen, Länder und Bund richten. Diese Empfehlungen beinhalten Handlungsmöglichkeiten und Verantwortlichkeiten für die Verbesserung der Weiterbildungsangebote sowie die Herausforderungen, die in der aktuellen Lage bestehen.
In einem Bericht des Berufsbildungsforschungsinstituts (BIBB) wird zudem auf die Anforderungen der Praxis an die akademischen Weiterbildungsangebote eingegangen. Die Wissenschaft und die Praxis müssen eng zusammenarbeiten, um die Bildungsangebote entsprechend anzupassen. Dies wird durch die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung (DGWF) unterstützt, die auf die Gestaltung und Qualitätssicherung der Weiterbildungsangebote abzielen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Hochschulen eine zentrale Rolle bei der beruflichen Weiterbildung von Hochschulabsolventen übernehmen sollten, um den steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und um die Struktur der wissenschaftlichen Weiterbildung weiterhin zu optimieren. Allerdings ist es erforderlich, dass die politischen Rahmenbedingungen angepasst werden, damit Hochschulen die nötigen Ressourcen erhalten, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die aktuellen Bestrebungen und Programme stehen im Kontext einer langjährigen Entwicklung, bei der Bildungseinrichtungen der Herausforderung begegnen, Menschen fortlaufend und flexibel zu qualifizieren. Die neuesten Herausforderungen und Entwicklungen in der wissenschaftlichen Weiterbildung dokumentieren die fortdauernde Relevanz und Notwendigkeit, die Bildungslandschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln.