Theater Ulm eröffnet Spielzeit mit packendem Machtspiel in Oleanna!
Premiere des Theaterstücks „Oleanna“ an der Universität Ulm am 19.09.2025. Diskurs über Machtmissbrauch in der Wissenschaft.

Theater Ulm eröffnet Spielzeit mit packendem Machtspiel in Oleanna!
Am 19. September 2025 feierte das Theaterstück „Oleanna“ an der Universität Ulm seine Premiere vor rund 100 Zuschauern. Dieses Werk, geschrieben von David Mamet, erforscht die komplexe Dynamik eines Machtspiels zwischen einem Universitätsprofessor namens John und der Studentin Carol. Der Stoff behandelt, wie Carol, die sich an der Universität fehl am Platz fühlt, Hilfe bei John sucht. Doch als Johns Fernunterricht und sein Versprechen einer guten Note in Spannungen umschlagen, kulminiert das Stück in einer schweren Anschuldigung: Carol beschuldigt John der sexuellen Belästigung und des Machtmissbrauchs. Diese Erzählung ist nicht nur fesselnd, sondern wirft auch essentielle Fragen über das Machtverhältnis in der akademischen Welt auf. Dies betonte auch der Universitätspräsident, Professor Michael Weber, der die Relevanz des Themas in der Wissenschaft unterstrich.
Inszeniert wurde „Oleanna“ von Tjana Thiessenhusen, mit den Darstellern Emma Lotta Wegner und Markus Hottgenroth. Die Aufführung fand im Hörsaal 2 der Universität Ulm statt, als Teil einer Kooperation zwischen dem Theater Ulm und der Universität Ulm zur Spielzeitpremiere 2025/26. Dies sorgt nicht nur für eine aufregende Eröffnung der neuen Spielzeit, sondern bringt auch das Theater in das akademische Umfeld. Bereits am folgenden Tag steht im Großen Haus die Premiere von Mozarts „Idomeneo“ auf dem Programm, was dem Theater Ulm ein abwechslungsreiches und reichhaltiges Angebot an Veranstaltungen beschert.
Diskussionen unter den Zuschauern
Nach der Vorstellung zeigten sich die Zuschauer engagiert und diskussionsfreudig. Viele setzten sich mit den Themen des Stücks auseinander und tauschten persönliche Erfahrungen aus, was die Relevanz und Aktualität der behandelten Inhalte verdeutlichte. Der Umgang mit Macht und Autorität in Bildungsmilieus wird auch durch die gesellschaftlichen Debatten über gendergerechte Sprache und den Wandel von Geschlechterrollen im Bildungssystem reflektiert. Diese Themen stehen im Bezug zu einer breiteren Diskussion, die auch Auswirkungen auf das Verständnis von Machtverhältnissen in akademischen Kontexten hat.
Die nächsten Aufführungstermine für „Oleanna“ sind am 24. und 27. September sowie am 2., 3., 8., 12., 17., 18., 24. und 25. Oktober, jeweils um 19:30 Uhr. Die Kartenpreise belaufen sich auf 19 Euro (ermäßigt 14 Euro), während Studierende der Universität Ulm die Möglichkeit haben, die „Theaterflatrate“ zu nutzen, um kostenfreie Karten zu erhalten. Dieses Angebot fördert nicht nur die Integration von Kunst und Bildung, sondern ermöglicht auch, dass Studierende in den Genuss dieser kritischen und zeitgenössischen Theateraufführung kommen.
Zusammenfassend ist „Oleanna“ mehr als nur ein Theaterstück; es spiegelt die Spannungen und Herausforderungen wider, die in der heutigen akademischen Landschaft existieren. Die Kooperation zwischen Theater und Universität schafft eine Plattform, um solche wichtigen Themen in den Vordergrund zu rücken und Diskussionen anzuregen, die über die Spielzeit hinaus wirken. Die Aufführung lädt alle ein, sich mit den gewaltigen Fragen der Macht, Verantwortung und gendergerechten Sprache auseinanderzusetzen, wie sie zum Beispiel auch durch die Entwicklungen in der wissenschaftlichen und literarischen Debatte gefordert werden.