Wälder schützen Trinkwasser: Dürre bedroht unsere Wasserressourcen!
Der Artikel beleuchtet die Bedeutung bewaldeter Wasserschutzgebiete in Deutschland für die Trinkwasserqualität und den Waldschutz.

Wälder schützen Trinkwasser: Dürre bedroht unsere Wasserressourcen!
In Deutschland sind Wälder unerlässlich für die Qualität des Trinkwassers und den Schutz der Wasserressourcen. Aktuell sind 43 Prozent der Wasserschutzgebiete bewaldet, und ein Drittel der deutschen Wälder ist bereits als Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Diese Gebiete spielen eine entscheidende Rolle, da der Großteil des Trinkwassers in Deutschland aus Grundwasser stammt, das in diesen Schutzgebieten gewonnen wird. Die dort geltenden strengen Regeln tragen dazu bei, Kontaminationsrisiken zu minimieren und die Unbedenklichkeit des Wassers zu gewährleisten. Wie uni-freiburg.de berichtet, sind gesund erhaltene Wälder unabdingbar für die Trinkwasserqualität.
Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang ist die Rolle der Wälder bei der Verringerung von Nitratkonzentrationen im Grundwasser. Pilze und Mikroorganismen im Waldboden wirken aktiv bei der chemischen Aufbereitung des Wassers und können es oft ohne kostspielige Reinigung als Trinkwasser nutzbar machen. Ein Hektar Wald kann bis zu zwei Millionen Liter Wasser zurückhalten, während der Waldboden bis zu 50 Liter Niederschlagswasser pro Quadratmeter speichern kann. In bewaldeten Wassereinzugsgebieten ist die Nitratkonzentration im Grundwasser signifikant niedriger als in der freien Landschaft, was forstwirtschaft-in-deutschland.de betont.
Gefahr des Waldsterbens
Bedrohungen wie Dürreperioden wirken sich direkt auf die Wälder und damit auf die Trinkwasserqualität aus. Forscher haben festgestellt, dass innerhalb von drei Jahren nach Beginn der Dürreperiode 2018 bereits fünf Prozent der bewaldeten Flächen in Wasserschutzgebieten abgestorben sind. Besonders Wälder mit hohem Fichtenanteil sowie Buchen verzeichneten hohe Verluste. In Gebieten, in denen der Waldverlust über 25 Prozent lag, sind die Nitratkonzentrationen von 5 mg/l (2008–2017) auf 11 mg/l (2021–2022) angestiegen. Im Gegensatz dazu wurden in Gebieten mit weniger als 3 Prozent Waldverlust keine erhöhten Nitratwerte festgestellt. Die Ursachen für diese Unterschiede könnten variierte Waldtypen oder zeitliche Verzögerungen zwischen Waldverlust und Nitratzunahme sein, so die Informationen von uni-freiburg.de.
Um der weiteren Verschlechterung der Waldgesundheit entgegenzuwirken, fordert der BUND einen behutsamen Umgang mit Wäldern. Diese sind nicht nur wichtig für die Trinkwasserqualität, sondern speichern auch Wasser und mildern die Auswirkungen von Dürre und Starkregen. Ein neues Waldgesetz soll die Priorisierung des Schutzes und der Wiederherstellung gesunder Wälder sowie die Berücksichtigung von Ökosystemleistungen in der Forstwirtschaft sicherstellen, wie bund.net hervorhebt.
Zukunftsperspektiven
In der geplanten Novelle des Bundeswaldgesetzes, die im Sommer 2024 im Bundestag verabschiedet werden soll, werden auch Anforderungen für das Wildtiermanagement sowie Vorgaben zum Schutz von Laubmischwäldern berücksichtigt. Die Unterstützung von Privatwaldbesitzenden, die Ökosystemleistungen für die Allgemeinheit bereitstellen, wird ebenfalls angestrebt. Nur durch diesen ganzheitlichen Ansatz können die wertvollen Funktionen der Wälder für den Wasserhaushalt und die Trinkwasserqualität in Deutschland langfristig gesichert werden.