Wasserkrise am Bodensee: Experten schlagen Alarm bei Konferenz!
Die Universität Konstanz diskutiert auf der Konferenz „Wasser im Wandel“ Lösungen für Wasserknappheit und Klimawandel.

Wasserkrise am Bodensee: Experten schlagen Alarm bei Konferenz!
Am 24. April 2025 fand im Konstanzer Wissenschaftsforum die Konferenz „Wasser im Wandel“ statt, die sich intensiv mit der globalen Wasserknappheit und ihren weitreichenden Folgen auseinandersetzte. Laut Campus Uni Konstanz wurde der Wasserpegel des Bodensees zu diesem Zeitpunkt in einem alarmierenden Niedrigstand registriert. Die Veranstaltung zählte zahlreiche ExpertInnen, die über verschiedene Aspekte der Wasserproblematik informierten und diskutierten.
In seinem Eröffnungsvortrag wies Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, auf zehn globale Risiken hin, die direkt mit dem Klimawandel verbunden sind, darunter Extremwetterereignisse und der Verlust von Biodiversität. Tockner plädierte für ein Umdenken im Umgang mit Wasser und forderte einen verstärkten Umstieg auf Mehrwegflaschen, wie er am Beispiel Ruandas darlegte, wo ein Plastikverbot erfolgreich implementiert wurde.
Forschung und Herausforderungen am Bodensee
Die Konferenz zielte darauf ab, nicht nur zu informieren, sondern auch zu einer fundierten Aufklärung beizutragen. David Schleheck von der Universität Konstanz präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse zu Mikroalgen, Bakterien und der Wasserqualität am Bodensee. Die Umstände waren herausfordernd, denn die Besichtigung der Forschungsschiffe gestaltete sich aufgrund des niedrigen Wasserstands des Sees als kompliziert.
Karsten Rinke vom Helmholtz-Zentrum verwies auf das Verschwinden von Seen weltweit, besonders in trockenen Regionen, während Kerstin Stahl von der Universität Freiburg die Zunahme von Dürreperioden infolge des Klimawandels thematisierte. Stahl betonte die Notwendigkeit, Wasserspeicher zu schaffen, um der steigenden Dürre entgegenzuwirken.
Nutzungskonflikte und Lösungsansätze
Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz war die Analyse von Nutzungskonflikten rund um Wasser in Deutschland. Martina Flörke von der Ruhr-Universität Bochum informierte über die Tatsache, dass 75 % der Wassernutzungskonflikte die Quantität von Oberflächen- und Grundwasser betreffen. Diese Konflikte verstärken die Dringlichkeit eines besseren Wassermanagements und nachhaltiger Praktiken.
Laut Umweltbundesamt hat die Wasserknappheit in Deutschland vielschichtige Ursachen, darunter klimatische Veränderungen, Wasserqualitätsprobleme und zunehmende Wasserentnahmen, besonders in landwirtschaftlich genutzten Gebieten und Metropolregionen. Die angespannte Situation erfordert regionsspezifische Maßnahmen, wie beispielsweise die Implementierung von Fernwasserleitungssystemen zur Vorbeugung von Wasserknappheit.
Um der drohenden Wasserknappheit entgegenzuwirken, präsentierte das Forschungsprojekt WADKlim mehrere Lösungsansätze. Zu den empfohlenen Strategien zählen die Verbesserung des Wasserrückhalts, die Förderung von Wassereffizienz sowie standortangepasste Wasserwiederverwendung. Diese Maßnahmen sollen in die Entscheidungsprozesse von politischen Akteuren und Stakeholdern integriert werden, um eine gerechte Wasserverteilung zu gewährleisten.
Die Veranstaltung, die Teil des forum.konstanz Ideenwettbewerbs und der Exzellenzstrategie war, wurde von der Schirmherrin Petra Olschowski, die die wissenschaftliche Exzellenz der Beiträge lobte, in ihren Ausführungen gewürdigt. Die Konferenz schaffte einen wichtigen Raum für den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und verdeutlichte die dringliche Notwendigkeit, effektive Lösungen zur Bewältigung der Wasserkrise zu entwickeln.