Wohnen im Alter: Neue Konzepte für ein selbstbestimmtes Leben!
Am 9. September 2025 veranstaltet die Uni Heidelberg eine Tagung zu altersgerechtem Wohnen und Mobilität im Alter.

Wohnen im Alter: Neue Konzepte für ein selbstbestimmtes Leben!
Am Dienstag, den 9. September 2025, findet an der Universität Heidelberg eine engagierte Veranstaltung zum Thema „Wohnen und Wohnumfeld im Alter“ statt. Die Veranstaltung wird vom Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) organisiert und soll wichtige Aspekte der altersgerechten Wohnraumgestaltung beleuchten. Ein zentrales Anliegen ist es, gleichzeitig Lösungen für die Herausforderungen zu finden, die mit dem demografischen Wandel verbunden sind. Dabei wird das Programm insbesondere die Gestaltung öffentlicher Räume und die Anforderungen an städtische Räume für eine selbstständige Mobilität im Alter thematisieren.
Zu den Referenten zählen renommierte Experten wie Prof. Dr. Frank Oswald, der über „Altern und Raum als Thema der ökologischen Alternsforschung“ spricht. Dr. Kathrin Foshag wird sich mit „Transdisziplinären Wegen zur Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum“ befassen. Abgerundet wird das Vortragsprogramm von Dr. Kerstin Conrad, die über „Mobilität im höheren Lebensalter“ referiert. Die Vorträge werden von 17 bis 19 Uhr im Hörsaal 13 der Neuen Universität stattfinden und sind mit einer Fragerunde ergänzt. Für die Präsenzteilnehmer wird zusätzlich eine simultane Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache angeboten.
Schwierigkeiten und Lösungen im Wohnungsbereich
Die Problematik rund um das Wohnen im Alter wird immer drängender. Viele Senioren leben in Wohnungen, die nicht altersgerecht sind, beispielsweise in Hochhäusern ohne Aufzug oder in Häusern mit engen Badezimmern. Das zeigt die Studie von livving.de, die jetzt auch die „Altersstrategie 2035“ aus Zürich anführt. Diese Strategie zielt darauf ab, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und umfasst neben dem eigenen Wohnraum auch die Gestaltung des gesamten Wohnquartiers.
Babyboomer, die oft in größeren Immobilien wohnen als nachfolgende Generationen, zögern häufig, auf altersgerechte Wohnformen umzusteigen. Emotionale Bindungen an das eigene Zuhause sowie steigende Mieten behindern sie daran, in kleinere, barrierefreie Wohnungen zu ziehen. Gleichzeitig wird in Ballungsräumen bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Fast zwei Drittel der Babyboomer-Mieter zahlen eine Warmmiete bis 750 Euro, womit die steigenden Energiepreise eine ernsthafte Herausforderung darstellen.
Die Rolle von Wohnungsunternehmen und neue Wohnformen
Die Herausforderungen des Wohnens im Alter betreffen nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Wohnungswirtschaft. Wie die Webseite des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) darstellt, haben viele Wohnungsunternehmen noch nicht die nötigen Strategien entwickelt, um den wachsenden Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die schnelle Vermietung in stark nachgefragten Wohnungsmärkten oft der Grund ist, warum altersgerechte Wohnkonzepte untergeordnet werden.
Innovative Ideen wie Smart-Home-Technologien, Telemedizin und digitale Assistenzsysteme können dazu beitragen, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Zudem stellen soziale Wohnformen wie Alten-WGs, Mehrgenerationenhäuser und Cluster-Wohnprojekte vielversprechende Alternativen dar. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, sollten Wohnungsunternehmen ihre Ansprache an Mieter überarbeiten und gezielte Angebote für ältere Menschen schaffen.
Die SYNERGIE zwischen verschiedenen Handlungsfeldern ist eine entscheidende Maßnahme zur Verbesserung der Wohnsituation älterer Menschen. Eine zentrale Herausforderung bleibt jedoch die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum, besonders für diejenigen mit geringem Einkommen. Letztlich ist ein zielgruppenorientiertes Vorgehen notwendig, um die Bedürfnisse der älteren Generation zu treffen und Angebote entsprechend anzupassen.
Die Veranstaltung zur Wohnraumgestaltung und Mobilität im Alter an der Universität Heidelberg könnte als Initialzündung dienen, um die dringend benötigte Diskussion über passende Wohnkonzepte und -lösungen in Gang zu setzen. Es bleibt zu hoffen, dass die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung sowie den laufenden Studien und Strategien nachhaltige Verbesserungen im Wohnumfeld älterer Menschen bewirken können.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung, besuchen Sie bitte die Webseite der Universität Heidelberg. Weitere Details zur Thematik des altersgerechten Wohnens finden Sie auch unter livving.de und BBSR.