Bayerns Lehrkräftebildung: Qualität sichern für die Zukunft der Schulen!
Die Universität Passau koordiniert 2025 Lehrkräftebildung in Bayern, fördert innovative Lehrmethoden und stärkt Bildungspartnerschaften.

Bayerns Lehrkräftebildung: Qualität sichern für die Zukunft der Schulen!
Das Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF) der Universität Passau hat die Leitung im Netzwerk Lehrkräftebildung Bayern übernommen. Im Jahr 2025 wird das ZLF die Sprecherrolle ausfüllen und die Zusammenarbeit von sämtlichen bayerischen Lehrkräftebildungszentren koordinieren. Dieses Netzwerk vereint alle relevanten Institutionen und Schools of Education an den zehn lehrkräftebildenden Universitäten in Bayern, was eine bedeutende Initiative zur Weiterentwicklung der pädagogischen Ausbildung darstellt.
Das Hauptziel des Netzwerks ist die qualifizierte Bildung angehender Lehrerinnen und Lehrer. Um dieses Ziel zu erreichen, sind regelmäßige Treffen und ein aktiver Austausch über aktuelle Bildungsthemen von zentraler Bedeutung. Diese Zusammenkünfte ermöglichen einen kontinuierlichen Dialog über Entwicklungen im Schulsystem sowie die aktive Mitgestaltung der Lehrerbildungspolitik. Zu den Akteuren gehören unter anderem das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus und weitere relevante Bildungsinstitutionen.
Geplante Aktivitäten und Innovationslabore
Das ZLF hat bereits mehrere bedeutende Veranstaltungen für das Jahr 2025 eingeplant. Neben einem digitalen Austausch im Sommer wird es im Herbst ein Treffen in München geben. Abgerundet wird das Jahr mit einem Treffen in Passau im Dezember. Ein weiterer Aspekt der Netzwerkarbeit sind die didaktischen Innovationslabore. Diese dienen der Entwicklung digitaler Lehr- und Lernmittel sowie der Erprobung neuer Unterrichtsformen, die für die zeitgemäße Lehrkräftebildung unerlässlich sind.
Im Rahmen der Netzwerkarbeit sind auch Gespräche mit Politik, Verwaltung und dem Bildungswesen vorgesehen. Diese interinstitutionellen Gespräche sollen dazu beitragen, die Qualität der Lehrkräftebildung in Bayern zu sichern und zu steigern. Denn, wie der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband betont, spielt die Ausbildung von Lehrkräften eine entscheidende Rolle für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und die Bildung kommender Generationen.
Die Herausforderung des Lehrkräftemangels
Die Bildungsqualität steht in der aktuellen Diskussion vorrangig im Fokus. Simone Fleischmann, Vizepräsidentin des dbb und Präsidentin des bayerischen Lehrerverbands, sprach sich in einer Stellungnahme deutlich gegen eine Aufweichung der Bildungsstandards aus. Der Lehrkräftemangel könne nicht durch minderwertige Bildungsangebote gelöst werden. Vielmehr sei es entscheidend, die Qualität der Lehrkräftebildung zu sichern und zu erhöhen, um den Bedürfnissen sowohl der allgemeinbildenden als auch der berufsbildenden Schulen gerecht zu werden.
Fleischmann forderte spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität, darunter die Zweiphasigkeit der akademischen Ausbildung sowie eine angemessene Dauer des Vorbereitungsdienstes. Der Vorbereitungsdienst sollte mindestens 18 Monate, idealerweise 24 Monate, dauern, um die zukünftigen Lehrkräfte ausreichend auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Es wurde auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, Deutschkenntnisse auf C-1 oder C-2 Niveau zu verlangen, um die Unterrichtsqualität sicherzustellen.
Des Weiteren warnte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft, vor der Einführung eines dualen Lehramtsstudiums im Sinne der Einphasigkeit. Solche Maßnahmen könnten die Ausbildungsqualität negativ beeinflussen. Stattdessen wurde die Einführung einer nachträglichen berufsbegleitenden Qualifikation für Lehrkräfte gefordert, die ihren Unterricht zunächst nur in einem Fach abdecken.
Insgesamt zeigt sich, dass das neue Netzwerk unter der Leitung des ZLF der Universität Passau nicht nur eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit bietet, sondern auch als wichtiges Instrument fungiert, um die Herausforderungen in der Lehrkräftebildung aktiv anzugehen. Die Arbeit des Netzwerks hat das Potenzial, nachhaltig positive Effekte auf die Qualität der Lehrerbildung in Bayern zu entfalten und somit auf die gesamte Bildungslandschaft Einfluss zu nehmen.