Das Erbe des Bauernkriegs: Ein Blick auf Würzburgs explosive Geschichte!

Das Erbe des Bauernkriegs: Ein Blick auf Würzburgs explosive Geschichte!

Am 18. Mai 2025 wird die Universitätsbibliothek Würzburg einen Thementag zum Thema Bauernkrieg von 1525 veranstalten. Im Mittelpunkt stehen die Auseinandersetzungen, die im Mai und Juni 1525 zwischen revoltierenden Bauern und der Stadt Würzburg sowie dem Bischof und seiner Besatzung auf der Festung Marienberg stattfanden. Dabei wird ein zentraler Teil der fränkischen Geschichte beleuchtet, der zahlreiche Aspekte wie „christliche Freiheit“, „Gerechtigkeit“ und „Brüderlichkeit“ umfasst. Die Universität Würzburg berichtet, dass sowohl Originalquellen als auch verschiedene Angebote für unterschiedliche Altersgruppen präsentiert werden.

Der Thementag wird Einblicke in wertvolle Handschriften, Drucke und Holzschnitte aus den Sondersammlungen der Universitätsbibliothek geben. Hierbei sind die Themenbausteine so konzipiert, dass sie kombinierbar sind, um den Zuhörern und Mitmachenden ein vielseitiges Erlebnis zu bieten.

Vielfältige Angebote

Ein attraktives Programm wartet auf die Besucher, einschließlich kostenloser Kurzführungen von 30 Minuten. Ausnahme sind die Kinderführungen, die für Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren unter dem Motto „Als die Bauern den Regenbogen fanden“ eine Anmeldung erfordern. Für diese Führung wird ein Unkostenbeitrag von 5 Euro erhoben.

Im Rahmen des Thementags sind zahlreiche Führungen und Vorträge angesetzt. So wird Dr. Hans-Günter Schmidt um 13:00 Uhr das Thema „Freiheit als Ernstfall – Revolution als Christenpflicht?“ behandeln. Darüber hinaus wird Svenja Keller um 13:30 Uhr und 15:30 Uhr mit ihrem Vortrag „Alle (Deutungs-) Macht dem Sieger?“ die Berichterstattung über die Würzburger Ereignisse beleuchten. Ein weiterer wichtiger Beitrag kommt von Dr. Katharina Boll-Becht, die um 14:00 Uhr und 16:00 Uhr die ambivalente Rolle von Götz von Berlichingen analysiert.

• 13:00 Uhr: „Freiheit als Ernstfall – Revolution als Christenpflicht?“ – Dr. Hans-Günter Schmidt
• 13:30 Uhr & 15:30 Uhr: „Alle (Deutungs-) Macht dem Sieger?“ – Svenja Keller
• 14:00 Uhr & 16:00 Uhr: „Götz von Berlichingen – Räuber oder Held?“ – Dr. Katharina Boll-Becht
• 14:30 Uhr: „Episoden einer Eskalation“ – Dr. Hans-Günter Schmidt
• 15:00 Uhr & 16:30 Uhr: „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen … Aber gab’s den überhaupt?“ – Hartmut Fenn
• 17:00 Uhr: „Ein Ende in Schrecken – und was blieb?“ – Dr. Hans-Günter Schmidt

Die Diskussionen werden sich auch auf die Rolle von Religion und die Gesellschaftsordnung im Kontext des Bauernkriegs konzentrieren. Dr. Hans-Günter Schmidt thematisiert die Bedeutung dieser Aspekte im Rahmen der gesellschaftlichen Spannungen des 14. Jahrhunderts. Diese Spannungen haben letztendlich zur Entstehung des Bauernkriegs beigetragen, der in Würzburg zu Plünderungen und zur Flucht des Bischofs führte.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Chronik von Domvikar Johann Reinhart gelegt, die die Medienberichterstattung der Zeit untersucht. Dabei stellt Svenja Keller die Intentionen der Berichterstatter in den Vordergrund. Zudem widmet sich Hartmut Fenn der Legendenbildung um die Figur des Florian Geyer und die Geschichte seines „Schwarzen Haufens“.

Bedeutung und Relevanz

Nach den Niederlagen der Bauern kam es zu einem Strafgericht, das die städtische Autonomie in Würzburg beseitigte. In den Diskussionen am Thementag wird auch die spätere Interpretation des Bauernkriegs durch unterschiedliche politische Bewegungen aufgegriffen. Besucher können die Relevanz der Ereignisse von 1525 für heutige gesellschaftliche und politische Themen diskutieren.

Weitere Informationen und Details zum Programm sind auf der Website der Universitätsbibliothek Würzburg zu finden. Ein spannendes Erlebnis erwartet alle Geschichtsinteressierten und Familien, die mehr über diesen prägenden Abschnitt der fränkischen Geschichte erfahren möchten.