Ehevorbereitung im Fokus: Kurse stärken Paare für die Zukunft!
Ehevorbereitungskurse der katholischen Kirche: Qualität, Erwartungen und innovative Formate zur Stärkung der Paare.

Ehevorbereitung im Fokus: Kurse stärken Paare für die Zukunft!
Die Ehevorbereitung in der katholischen Kirche wird von vielen zukünftigen Eheleuten mit Skepsis betrachtet. Eine aktuelle Studie zeigt, dass 25% der Heiratswilligen sich eher verpflichtet fühlen, die Kurse zu besuchen, während ebenso viele von ihrem Pfarrer zur Teilnahme geraten wurden. Befürchtungen dominieren die Gedanken der Teilnehmer: Viele befürchten, dass religiöse Themen überwiegen und sie bevormundet werden. Einige Paare hingegen sehen in den Kursen lediglich die Möglichkeit, einen positiven gemeinsamen Tag zu verbringen, haben aber wenig inhaltliche Erwartungen. Diese Beobachtungen werden durch ku.de untermauert.
Andreas Dandorfer, Pastoralreferent im Bistum Regensburg, verfolgt das Ziel, die Qualität der Paar-Beziehung in den Kursen in den Mittelpunkt zu stellen. Er möchte Paare darauf vorbereiten, mögliche Krisen zu bewältigen und ihre Kommunikation zu stärken. Dandorfer sieht in den Kursen die Chance, Menschen mit der Kirche in Kontakt zu bringen und ihnen einen Einblick in die Themen der Ehe zu geben, einschließlich der Gestaltung des Traugottesdienstes und des Ehesakraments.
Ehevorbereitung als Chance zur Kommunikation
Die thematischen Schwerpunkte der Kurse setzen auf Paarthemen und die Wichtigkeit des Ehesakraments. Markus Reischl erklärt, dass die Kirche ähnliche Werte wie die Paare vertritt: Beständigkeit, Treue, Vertrauen und Verlässlichkeit. Oft sind die Teilnehmer positiv überrascht von der Begegnung mit der Kirche und zeigen Dankbarkeit für die Erklärungen, die sie während der Kurse erhalten. So entsteht ein Bewusstsein für den Glauben und die Frage, wie man die Ehe im christlichen Sinne leben kann.
Ein innovatives Element der Kurse ist die Nutzung von 20 Begriffen, die zusammen ein „Ehehaus“ symbolisieren. Die Paare wählen Begriffe aus, die ihre Erwartungen an die Ehe repräsentieren. Bei der Veranstaltung von Tanja und Stephan etwa wurden Begriffe wie „Einander alles verzeihen“ und „Gemeinsam beten“ als Grundpfeiler ihrer zukünftigen Beziehung angesehen. Dandorfer plant, das Kursformat zu modernisieren und hybride Modelle anzubieten, um den Bedürfnissen der Paare besser gerecht zu werden. Aktuell ist die Teilnahme an Wochenendkursen eine Hürde für viele, vor allem für Paare mit Kleinkindern, die häufig zur Teilnahme angezogen werden.
Qualität der Ehevorbereitung und künftige Entwicklungen
Die Qualität der Ehevorbereitung wird in Deutschland als gut bewertet, mit einer Durchschnittsnote von 2,1. Im internationalen Vergleich schneiden die Kurse professionell ab. Die katholische Kirche wird dazu ermutigt, den Kontakt zu den Paaren über die Hochzeit hinaus aufrechtzuerhalten und zusätzliche Angebote zur Lebens- und Erziehungsberatung zu machen. Simon Heimerl und Antonio Zierer fordern zudem individuellere und mutigere Kursformate, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Paare Rechnung tragen.
Die Ergebnisse dieser Studie sind im Buch „Kirchlich heiraten. Was Paare sich erwarten und wie Kirche begleiten kann“ erschienen. Herausgeber sind Rupert M. Scheule und Klaus Stüwe, erhältlich im Verlag Herder Freiburg, Umfang 240 Seiten, Preis 45 Euro. Die Untersuchung wurde von den Bischöfen Rudolf Voderholzer, Stefan Oster und Gregor Maria Hanke initiiert. Diese Erkenntnisse verdeutlichen das Bestreben der Kirche, die Ehevorbereitung als präventive Maßnahme gegen Beziehungskrisen effektiv zu gestalten und so einen nachhaltigen Beitrag zur Stabilität von Partnerschaften zu leisten.