Künstliche Intelligenz in der Medizin: Mehrheit der Patienten skeptisch!
Eine Studie der TU München zur Akzeptanz von KI in der Medizin zeigt: 57,6 % der Patienten befürworten deren Einsatz.

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Mehrheit der Patienten skeptisch!
Eine umfassende Studie, die von der Technischen Universität München durchgeführt wurde, untersucht die Meinungen von Patientinnen und Patienten zu Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. Diese Forschungsarbeit, bekannt als COMFORT-Studie, befragte über 14.000 Patienten in 74 Kliniken in 43 Ländern. Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass der eigene Gesundheitszustand einen erheblichen Einfluss auf die Akzeptanz von KI hat. Besonders ablehnend gegenüber dem Einsatz von KI stehen Personen mit einem schlechten Gesundheitszustand.
Insgesamt bewerten 57,6 Prozent der Befragten den Einsatz von KI in der Medizin positiv. Allerdings zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer haben eine Zustimmung von 59,1 Prozent, während nur 55,6 Prozent der Frauen eine positive Haltung einnehmen. Ein höheres Verständnis für Technologie und eine entsprechende Technikaffinität korrelieren mit einer positiveren Einstellung zur KI-Nutzung. Bei denjenigen, die umfangreiche Kenntnisse über KI haben, liegt die Zustimmungsrate sogar bei beeindruckenden 83,3 Prozent.
Einflüsse auf die Akzeptanz von KI
Die Studie zeigt, dass sich die Haltung zu KI in der Medizin stark verändert, je nachdem, wie schwer die jeweilige Erkrankung ist. Über 50 Prozent der Patienten mit sehr schlechtem Gesundheitszustand äußerten sich „sehr negativ“ oder „eher negativ“ über Medizin-KI, während nur 1,3 Prozent der Befragten mit sehr gutem Gesundheitszustand diese Einstellungen teilten. Diese Beobachtungen werfen Fragen auf, wie Dr. Felix Busch, der Erstautor der Studie, anmerkt. Er weist darauf hin, dass unklar bleibt, warum schwer erkrankte Patienten oft eine ablehnende Haltung einnehmen. Mögliche Ursachen könnten Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem oder psychologische Aspekte sein.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist der Wunsch der Befragten nach Transparenz: 70,2 Prozent der Teilnehmer möchten nachvollziehbare Ergebnisse von KI-Anwendungen in der Medizin. Zudem befürworten 72,9 Prozent, dass KI als unterstützendes Werkzeug eingesetzt wird, während die endgültigen Entscheidungen weiterhin bei den Ärzten liegen sollten. Lediglich 4,4 Prozent der Befragten ziehen ausschließlich KI-Diagnosen vor, und 6,6 Prozent möchten, dass Diagnosen ohne jegliche KI-Unterstützung vorgenommen werden.
Ziel und Ausblick
Die Ergebnisse dieser Studie sollen nicht nur die aktuelle Situation der Patientenakzeptanz von KI in der Medizin beleuchten, sondern auch als Grundlage für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich dienen. Ein Fokus liegt darauf, zukünftige KI-Anwendungen stärker an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten auszurichten. Diese Erkenntnisse sind auch für das COMFORT-Konsortium von Bedeutung, das eine Folgestudie plant, um die bisherigen Ergebnisse weiter zu analysieren und zu vertiefen.
Diese umfassende Studie trägt dazu bei, die Debatte über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin zu bereichern und bietet wertvolle Einblicke über die Ansichten der Patientinnen und Patienten in einer zunehmend technologiegeprägten Gesundheitslandschaft. Laut TUM ist es entscheidend, dass der Einsatz von KI nicht nur effektiv, sondern auch vertrauenswürdig und verständlich für die Patienten ist.
In einer ähnlichen Betrachtung führt Ärzte Zeitung an, dass der Gesundheitszustand der Patienten maßgeblich den Umgang mit neuen Technologien in der Gesundheitsversorgung beeinflusst. Diese Studienergebnisse müssen ernst genommen werden, um eine breite Akzeptanz von KI im Gesundheitswesen zu erreichen.
Zusammengenommen zeigen diese Einsichten auf, dass es viele Faktoren gibt, die die Wahrnehmung von KI in der Medizin prägen, und dass es unerlässlich ist, diese zu berücksichtigen, um einen erfolgreichen und nachhaltigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, wie auch IT-Boltwise zusammenfasst.