Migration im Fokus: Chancen und Herausforderungen beim DAAD-Sommerseminar
Das DAAD-Sommerseminar 2025 an der Universität Passau behandelt Migration als globales Thema und fördert den interkulturellen Austausch.

Migration im Fokus: Chancen und Herausforderungen beim DAAD-Sommerseminar
Das DAAD-Sommerseminar 2025 an der Universität Passau hat Ende Juli unter dem Thema „Migration: ein globales Phänomen mit regionalen Fokussierungen“ stattgefunden. Prof. Dr. Christina Hansen eröffnete die Veranstaltung und betonte die Notwendigkeit eines differenzierten Diskurses über Migration. Sie hegte Dank an alle internen und externen Beteiligten und bezeichnete die Universität Passau als „Brücke für internationale Beziehungen“.
Das Seminar, das vom 21. bis 25. Juli 2025 stattfand, brachte Bildungsausländer zusammen, darunter Studierende, Graduierte, Wissenschaftler und Lehrbeauftragte mit einem Studienabschluss oder mindestens drei Monaten Aufenthalt an einer deutschen Hochschule. Die Organisation lag bei der Initiative Perspektive Osteuropa und Professor Dr. Thomas Wünsch, während die Veranstaltung durch den DAAD gefördert wurde. Die Bewerbungsfrist endete am 5. Mai 2025. Für weitere Informationen konnte man Danny Jurjević an der Universität Passau kontaktieren.
Rückblick auf frühere Seminare und aktuelle Herausforderungen
Ein Highlight des Seminars war der Rückblick von Prof. Dr. Thomas Wünsch auf das DAAD-Winterseminar 2012, das sich mit „Migration im Ost-West-Kontakt“ beschäftigte. Wünsch erinnerte daran, dass sich die Herausforderungen rund um den Begriff „Migration“ enorm verändert haben und der innereuropäische Diskurs entsprechend angepasst werden muss.
Dr. Tobias Spöri von der Universität Wien stellte in seinem Vortrag über „Deutsche Außenpolitik und Migration“ aktuelle Herausforderungen Deutschlands im Kontext von Migration dar. Er präsentierte statistische Analysen, die die Kosten der Rückführung von Migranten sowie die Anzahl der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland thematisierten. Spöri betonte die Notwendigkeit stabiler Rahmenbedingungen, um humane und wirtschaftlich sinnvolle Migration zu gewährleisten.
Globale Perspektiven und lokale Auswirkungen
Ein weiterer zentraler Beitrag kam von Prof. Dr. Daniel Göler von der Universität Bamberg. Er analysierte die albanische Migrationsgesellschaft und die Veränderungen, die durch Migration entstanden sind. Göler thematisierte die globalen Kapitalströme sowie die Rücküberweisungen von Migranten, welche die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation Albaniens beeinflussen. In seinem Vortrag erinnerte er an die Botschaftsflucht von 1990, deren langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft auch heute noch spürbar sind.
Ein positives Licht wurde auf die „Remigration“ geworfen, bei der Rückkehrende Kapital, Wissen und Innovationskraft mitbringen, während gleichzeitig die Herausforderungen durch Krisenmigrationen seit der europäischen Asylkrise 2015 nicht vergessen wurden. Das Seminar offenbarte, dass Migration sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet.
Die daraus resultierenden Vorträge und Diskussionen ermunterten die Teilnehmenden zu differenzierten Perspektiven und neuen Impulsen für Forschung sowie politische Lösungsansätze. Abschließend wurde die Erkenntnis formuliert, dass Lösungen nur durch eine offene, ehrliche und faktenbasierte Thematisierung von Problemen erreicht werden können.